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Nachhaltige Bauprodukte und Bauprozesse

  Unsere Position erschienen in Ausgabe 4/2022 Nachhaltige Bauprodukte und Bauprozesse Für die Zukunft des nachhaltigen Bauens müssen sowohl die Bauprodukte nachhaltig hergestellt als auch die Bauprozesse nachhaltig gestaltet werden. Nachhaltige Bauprodukte Hier punkten vorgefertigte Betonbauteile: Bei ihrer Produktion kommen ressourcenschonende und energieeffiziente Techniken zum Einsatz. Der Herstellungsprozess unterscheidet sich vielfach grundlegend von der Fertigung auf der Baustelle. So sichern die technische Ausrüstung, die weitgehend gleichbleibenden, günstigen Herstellungsbedingungen und die qualifizierten Mitarbeiter eines Fertigteilwerkes eine hohe Maßgenauigkeit der Bauteile. Die regelmäßigen Kontrollen durch Eigen- und Fremdüberwachung gewährleisten eine konstante, hohe Qualität. Der Bearbeitungsaufwand für jedes einzelne Fertigteil und damit auch mögliche Fehlerquellen reduzieren sich auf ein Minimum. Durch Vielfachnutzung der Schalung und bei Fertigung großer Serien werden Abfälle vermieden. Zudem können Restmaterialien, Betonabfälle und Verschnitte, die bei der Produktion anfallen, aufbereitet und wiederverwendet werden. Moderne Anlagentechnik und Betontechnologie auf dem neuesten Stand der Technik ermöglichen eine zuverlässige Produktqualität bei optimiertem Ressourceneinsatz. Nachhaltige Bauprozesse Vorgefertigte Betonbauteile werden zu jeder Jahreszeit witterungsunabhängig in Fertigteilwerken hergestellt. Liefertermine können so über das ganze Jahr konsequent eingehalten werden. Die Just-in-Time-Lieferung montagefertiger Bauteile spart Lagerfläche auf der Baustelle. Auch der Einsatz von Personal und energieintensiven Baumaschinen werden reduziert, die Lärm- und Staubemissionen sowohl auf der Baustelle als auch im Baustellenumfeld verringert. Die Vorfertigung von Betonbauteilen reduziert die Bauzeiten auf der Baustelle, da durch die geringe Baufeuchte der Montagebaustelle ein schnelles Weiterarbeiten der Ausbaugewerke möglich ist. So verkürzt sich die Bauzeit und das Gebäude kann schneller genutzt werden. Zusätzlich ist der Umfang der Baustelleneinrichtung beim Einsatz von Betonfertigteilen sehr gering. Wesentliche Einrichtung sind der Kran sowie die erforderlichen Absturzsicherungen. Abhängig von Umfang und Dauer der Montagearbeiten werden Hochbaukrane mit Katzausleger oder Autokrane eingesetzt. Zur Sicherung der Qualität und Minimierung von Risiken und um dabei das Thema Nachhaltigkeit nicht aus dem Auge zu verlieren, hat die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) im Jahr 2021 ein Zertifizierungssystem für die nachhaltige Baustelle entwickelt. Die Zertifizierung soll als Planungs- und Management-Tool die Baustellenprozesse unterstützen. Der Fokus liegt dabei auf Ressourcenschutz, Gesundheit und Soziales sowie auf der Kommunikation mit der lokalen Öffentlichkeit. Zurück

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Die Planung muss von Anfang an fertigteilgerecht erfolgen!

  Unsere Position erschienen in Ausgabe 5/2022 Die Planung muss von Anfang an fertigteilgerecht erfolgen! Durch das Bauen mit Betonfertigteilen lassen sich schwer vereinbare Maßgaben gleichzeitig verwirklichen: kurze Bauzeiten und Wirtschaftlichkeit des Projekts, Ansprüche an die Qualität von Planung und Ausführung Abstimmung der architektonischen, statisch-konstruktiven, gebäudetechnischen und bauphysikalischen Anforderungen. Grundlage hierfür ist das Verständnis für fertigteilgerechte Konstruktionen und die Beachtung fertigteilspezifischer Grundsätze, sowie eine umfassende Vorplanung. Ein wesentlicher Vorteil des Betonfertigteilbaus resultiert aus der zeitgleichen Fertigung verschiedener Bauteile und der Herstellung gleichartiger Bauteile in kurzer zeitlicher Abfolge. Optimiert wird dieser Prozess durch große Serien, von vielen Bauteilen mit identischen Abmessungen, gleicher Bewehrungsführung und gleicher Lage der Einbauteile. Herstellungsaufwand und mögliche Fehlerquellen werden dadurch minimiert, was zu einer deutlichen Reduzierung der Schalungskosten führt (siehe Bild). Der Begriff „Serie“ darf im Bauwesen nicht missverstanden werden. Die Gesamtanzahl aller gleichen beziehungsweise gleichartigen Bauteile ist selbst bei großen Baumaßnahmen im Vergleich zur Massenfertigung anderer Industriezweige gering. Der moderne Betonfertigteilbau kann heutzutage eher mit dem Prinzip ‚Klasse statt Masse’ umrissen werden und spiegelt somit die gesteigerten Anforderungen an individuell gestaltete Bauwerke wider. Die in der Planung festgelegte Form der Fertigteile und damit der Aufwand für deren Entwicklung, Schalungsherstellung und Produktion haben erhebliche Auswirkungen auf die ‚optimale’ Seriengröße. Das Entwerfen mit Betonfertigteilen erfordert die frühzeitige Zusammenarbeit von Architekt:innen und Tragwerksplaner:innen. Insbesondere müssen Aspekte der Bauphysik und der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA) zu einem möglichst frühen Zeitpunkt berücksichtigt werden, wenn sie einen maßgeblichen Einfluss auf Anordnung und Ausbildung der Tragstruktur haben. Vor Produktion der Bauteile müssen Installationsführung und erforderliche Öffnungen festgelegt sein. Darüber hinaus sollten rechtzeitig die Fachingenieur:innen der Fertigteilindustrie hinzugezogen werden. Diese sind mit dem aktuellen Stand einer wirtschaftlichen Fertigungstechnik vertraut und können die Realisierbarkeit der Entwürfe einschätzen. Der schnelle Baufortschritt mit Betonfertigteilen lässt keine Zeit für eine baubegleitende Planung. Notwendige Informationen für eine gute Planung Knotenverbindungen, Auflagerdetails, Fugen bauphysikalische und brandschutztechnische Bedürfnisse Installationsführungen und Öffnungen Herstellungsprozesse Transport- und Zufahrtswege Krankapazitäten Montageart und Montagefolge Digitale Planungsmethoden wie Building Information Modeling (BIM) gewinnen immer mehr an Bedeutung. Sie haben das Ziel, Gebäude ganzheitlich und effizient zu planen, zu errichten und zu bewirtschaften. Dabei bietet gerade die industrielle Vorfertigung von Betonbauteilen, bei der die Vernetzung zwischen Planung und Produktion mit standardisierten Schnittstellen schon lange praktiziert wird, enorme Potenziale in Hinblick auf Effizienz und Nachhaltigkeit. Ein fertigteilgerechter Entwurf muss die Besonderheiten der Bauweise von Anfang an berücksichtigen. Effiziente und flexible Abstimmungsprozesse im Projektteam, die frühe Einbeziehung der verschiedenen Fachplaner und eine abgeschlossene Planung bei Produktionsbeginn der Betonfertigteile sind hierfür unerlässlich! Fertigteilgerechter Entwurf Im Laufe der Jahrzehnte haben sich bestimmte Bauteilquerschnitte als besonders vorteilhaft und vielseitig erwiesen. Sie werden in Abwandlungen immer wieder verwendet. Doch auch typisierte Betonfertigteile sind keine Massenware, sondern „maßgeschneiderte“ Bauteile, da kein Fertigteil exakt dem anderen entspricht. Je mehr der folgenden Entwurfsgrundsätze beachtet werden, umso besser kommen die Vorteile von Betonfertigteilen, Qualität, Zeit- und Kostenersparnis, zum Tragen: Verwendung von typisierten Querschnitten und Verbindungen, gleichmäßiges Planungsraster und gleiche Geschosshöhen, möglichst viele gleiche oder ähnliche Elemente, Optimierung der Transportabmessungen und Montagegewichte. Es ist frühzeitig zu klären, ob ein Bauvorhaben komplett aus Fertigteilen hergestellt werden soll oder eine hybride Bauweise gewählt wird, bei der Teile der Konstruktion vor Ort betoniert werden. In diesem Fall muss der Schnittstelle Ortbeton-Fertigteilbau besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden. Zurück

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8 Forderungen für mehr Nachhaltigkeit am Bau

  Unsere Position erschienen in Ausgabe 2/2022 8 Forderungen für mehr Nachhaltigkeit am Bau 1. Der Grundsatz der Nachhaltigkeit muss Basis eines jeden Bauprojektes sein. Nachhaltigkeit beinhaltet die drei Säulen: Ökologie, Ökonomie und Soziales.Diese Aspekte sind bereits im Planungsstadium und über alle Lebenszyklusphasen von Gebäuden zu berücksichtigen. Bei der Ökologie der eingesetzten Materialien, Bauteile und Bauweisen ist darauf zu achten, dass sie unbedenklich, recycel- oder wiederverwendbar sind. Wertstabile Gebäude und der ökonomische Umgang mit Ressourcen wie Arbeitskraft, Materialien, Flächen usw. sind weitere Kriterien für die Nachhaltigkeit. Unter dem sozialen Aspekt soll unter anderem bezahlbarer Wohnraum und ein gesundes Wohn- und Arbeitsklima in Gebäuden geschaffen werden. Regional gewonnene Rohstoffe werden für regional produzierte Baustoffe verwendet, womit beispielsweise ein Teil der im Gebäude verbauten grauen Energie kompensiert wird. 2. Quartiere müssen multifunktional gestaltet werden. Damit Quartiere gegen äußere Einflüsse resilient sind, müssen sie möglichst viele Bereiche des Lebens der Bewohner abdecken und eine hohe Aufenthaltsqualität bieten. Ein gutes Beispiel dafür ist die Stadt der kurzen Wege, die Wohnen, Arbeiten, Klima- und Naturschutz, Freizeit und Erholung vereint. 3. Städte müssen auf Klimaresilienz überprüft werden. Der Klimawandel führt verstärkt zu Starkregen und Überflutungen, auch abseits von Flüssen. Quartiere, die Wasser aufnehmen, speichern und ableiten können, sind deutlich besser gegen Schäden durch Wetterkapriolen geschützt. Grünflächen, Regenwassernutzung und -versickerung tragen dazu bei, unsere Städte lebenswerter und klimaresilienter zu gestalten. Das Entsiegeln von befestigten Flächen, die Verwendung von versickerungsfähigem Pflaster, das Schaffen von Möglichkeiten zur Rückhaltung und Versickerung von anfallendem Regenwasser können zu einer Entlastung der Kanäle beitragen, womit eine Reduzierung des Überflutungsrisikos einhergeht. Gleichzeitig erhöhen diese Maßnahmen die Aufenthaltsqualität, fördern die Biodiversität und verbessern das Mikroklima. 4. Verfügbares Bauland muss optimal genutzt werden. Auf den Grundsatz des flächensparenden Bauens ist bei Neubauten zu achten. Unabhängig von den Bodenverhältnissen ist generell der Bau eines Kellers zur Erhöhung der Flächeneffizienz realisierbar. Dieser kann auf unterschiedlichste Art genutzt werden. Neben hochwertigen Nutzungsmöglichkeiten als Büro, Wohn- oder Freizeitraum können auch Abstellmöglichkeiten, Technikräume, Tiefgaragen etc. entstehen, ohne zusätzlichen Boden zu versiegeln. 5. Gebäude müssen klimaresilient geplant werden. Die Gebäude selbst sind abhängig vom prognostizierten Risiko für Regen, Sturzfluten, Sturm, Schneelagen usw. individuell zu schützen. Hierzu zählen unter anderem wasserdichte Keller, sichere Lichtschächte und der Einsatz von Zisternen. Darüber hinaus sind Gebäude gegen Sturm und Hagel zu sichern. Der Anstieg der globalen Temperaturen erfordert eine energieeffiziente Gebäudekühlung, zum Beispiel basierend auf Gebäude- und Dachbegrünung, Bauteilaktivierung sowie erneuerbaren Energien. 6. Grundrisse müssen variabel geplant und dadurch flexibel genutzt werden können. Für die nachhaltige Nutzung von Immobilien sind die Flexibilität und Umnutzungsfähigkeit des Tragwerkes von großer Bedeutung. Hierfür soll eine Anpassung an geänderte Nutzungsanforderungen, zum Beispiel von Gewerbe- auf Wohnnutzung, mit möglichst geringen Kosten und Ressourcenverbrauch realisierbar sein. 7. Bei Bestandsgebäuden muss eine differenzierte Abwägung zwischen Erhalt und Ersatzneubau erfolgen. Die Sanierung von Bestandsgebäuden ist in sehr vielen Fällen möglich und oft deutlich ressourcenschonender als Abriss und Neubau. Bei der Betrachtung von Bestandsgebäuden kann aber auch der sogenannte „Ersatzneubau“ mit einem langlebigen, robusten und flexiblen Neubau eine nachhaltige Lösung sein. Vor allem dann, wenn sich bei der Abwägung vom Verhältnis zwischen Ressourceneinsatz und erreichbarer Bauwerksqualität ein Neubau als günstiger erweist als Sanierung und Umbau. 8. Beim Rückbau von Gebäuden müssen die Bauteile und Baustoffe konsequent recycelt und wiederverwendet werden. Im Falle eines Rückbaus ist dieser so zu planen, zu organisieren und durchzuführen, dass möglichst alle Bauteile und Materialien getrennt werden und im Kreislauf bleiben. Dies bedeutet Ressourcenschonung: weniger Deponierung, weniger CO2-Ausstoß durch Verbrennung und weniger Bedarf von neuen Bau- und Rohstoffen. Autoren: Alice Becke und Diana Krüger Zurück

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Beton brennt nicht!

  Unsere Position erschienen in Ausgabe 5/2021 Beton brennt nicht! Bauen mit Beton ist vorbeugender Brandschutz „Es entspricht der Lebenserfahrung, dass mit der Entstehung eines Brandes praktisch jederzeit gerechnet werden muss. Der Umstand, dass in vielen Gebäuden jahrzehntelang kein Brand ausbricht, beweist nicht, dass keine Gefahr besteht, sondern stellt für die Betroffenen einen Glücksfall dar, mit dessen Ende jederzeit gerechnet werden muss.“ (Gerichtsurteil des OVG Münster 10A 363/86 vom 11. Dezember 1987) Dieses Zitat aus einem fast 34 Jahre alten Gerichtsurteil hat an Aktualität nichts verloren. Regelmäßig berichten die Medien über Haus- und Wohnungsbrände. Nicht umsonst gibt es in vielen Bereichen heute eine Pflicht zur Installation von Rauchmeldern. Sie verhindern jedoch keine Brände, sondern warnen nur, damit sich betroffene Menschen rechtzeitig in Sicherheit bringen können. Häufige Brandursachen sind Unachtsamkeiten, wie die unbeobachtete Kerze, die heruntergefallene Zigarette oder das vergessene Fett in der Pfanne auf dem Herd. Oftmals wird als Brandursache aber auch ein technischer Defekt beziehungsweise Kurzschluss an Haushaltsgeräten oder Elektroinstallationen festgestellt. Gerade die Energiewende wird zu einer weiteren technischen Aufrüstung von Gebäuden und Wohnungen führen, zum Beispiel durch die Installation von Solaranlagen, Zwischenspeichern für Strom oder Ladestationen für e-Mobilität. Die reine Zunahme der Anzahl elektrischer Anlagen kann mittelfristig zu einer Zunahme von technischen Defekten und von dadurch ausgelösten Brandereignissen führen. Brandrisiken muss schon heute durch einen qualifizierten vorbeugenden Brandschutz begegnet werden. Die primären Schutzziele sind dabei die öffentliche Sicherheit und Ordnung, insbesondere der Schutz von Leben, Gesundheit und natürlichen Lebensgrundlagen. Darüber hinaus sollte aber auch der Schutz von Sachwerten nicht vergessen werden. Um diese Schutzziele zu erreichen, müssen Gebäude so errichtet werden, dass sie hinreichend lange tragfähig sind, damit Bewohner oder Nutzer sich rechtzeitig in Sicherheit bringen können und Rettungskräfte bei ihrer Arbeit nicht durch versagende Bauteile gefährdet werden, dass die Ausbreitung von Bränden auf benachbarte Räume, Wohnungen, Gebäudeteile oder angrenzende Gebäude eingedämmt wird, dass sie aus Materialien hergestellt werden, die nicht zum Brandgeschehen, zur Rauchentwicklung oder zur Freisetzung schädlicher Stoffe beitragen. Die allgemeinen Anforderungen an das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen sind in der Musterbauordnung geregelt, die einen ordnenden Rahmen für die Bauordnungen der Länder vorgibt. Hier wird unterschieden zwischen nicht brennbaren, schwer entflammbaren und leicht entflammbaren Baustoffen sowie zwischen feuerhemmenden, hochfeuerhemmenden und feuerbeständigen Bauteilen. Je nach Bauwerk und Bauteil werden in den Landesbauordnungen Mindestanforderungen an das Brandverhalten der Baustoffe und Bauteile gestellt. In jüngerer Zeit gibt es in einigen Landesbauordnungen auch die Tendenz, Anforderungen abzusenken, um das Bauen mit nachwachsenden Rohstoffen zu erleichtern. Die Entwicklung birgt ein erhöhtes Gefährdungspotenzial. Dabei ist zu beachten, dass sich die Mindestanforderungen nur an dem Ziel der öffentlichen Sicherheit und Ordnung orientieren. Ein guter Schutz privater Sachwerte und Investitionen wird allein durch die Einhaltung der Mindestanforderungen nicht automatisch erreicht. Anders beim Baustoff Beton. Bei den im natürlichen Brand eintretenden Temperaturen von bis zu 1.000 Grad Celsius bleiben Konstruktionen aus Beton während eines Brandes nahezu stabil, bildet Beton keinen Rauch oder setzt toxische Gase frei. Zudem weist Beton nur eine geringe Wärmeleitfähigkeit auf und trägt somit nicht zur Brandlast bei. Beton ist folglich nicht brennbar und Bauteile aus Beton weisen allgemein eine hohe Feuerbeständigkeit auf. In vielen Fällen sind Brandschäden an Gebäuden aus Beton und deren Einrichtung räumlich begrenzt. Meist hat die Konstruktion nicht nur eine ausreichende Feuerwiderstandsdauer für die Evakuierung von Menschen, sondern das Gebäude kann nach einem Brandereignis schnell und wirtschaftlich saniert und weitergenutzt werden. All das sollte bei der Baustoffauswahl angemessen berücksichtigt werden. Die Nachhaltigkeit von Bauwerken endet übrigens nicht mit ihrer Erstellung. Erst die Berücksichtigung des ganzen Lebenszyklus, von der Erstellung über die Nutzung bis zum Rückbau und zur Wiederverwertung lässt eine valide Bewertung der Nachhaltigkeit zu. In diesem Zusammenhang können die hohe Lebensdauer, die objektive Sicherheit und das subjektive Sicherheitsempfinden der Bewohner oder Nutzer oftmals den Ausschlag für massive Gebäude aus Betonbauteilen geben. Der Widerstand gegen Feuer aber auch gegen andere Elementarschäden, zum Beispiel infolge Sturms oder Überschwemmung, können dabei ein gewichtiges Argument sein. Insofern führt an dem Baustoff Beton bei einem ganzheitlichen Ansatz zum Brandschutz kein Weg vorbei. Baulicher Brandschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben sicheren und nachhaltigen Bauens. Betonbauwerke bieten nicht nur Schutz für Leib und Leben sondern auch für Hab und Gut. Es gilt den freien Wettbewerb ohne staatliche Bevorzugung einzelner Baustoffe zu erhalten. Zurück

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Nachhaltiges mineralisches Bauen für die Zukunft

  Unsere Position erschienen in Ausgabe 5/2021 Nachhaltiges mineralisches Bauen für die Zukunft Eine gemeinsame Aufgabe für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft wird in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sein, die anstehenden Aufgaben für nachhaltiges und bezahlbares Wohnen und Bauen sowie die Schaffung einer leistungsfähigen Infrastruktur noch effektiver mit den Anforderungen des Klimaschutzes und der Ressourceneffizienz in Einklang zu bringen. Das Bauen und Modernisieren ist für einen nachhaltigen Bauwerksbestand unverzichtbar. Es ermöglicht Bauwerke, die bereits heute aufgrund ihrer Dauerhaftigkeit über den gesamten Lebenszyklus durch niedrige CO₂-Emissionen gekennzeichnet sind und den geänderten Klimabedingungen robust widerstehen. Dabei müssen Gebäude einen ausgezeichneten sommerlichen Wärmeschutz genauso wie warme Räume im Winter gewährleisten, ohne dafür immer mehr zusätzliche technische Anlagen mit steigendem Instandhaltungs- und Energieaufwand zu benötigen. Zudem ist das Bauen auch langfristig mit heimischen Rohstoffen abzusichern, so dass eine zunehmende Importabhängigkeit und lange Transportwege vermieden werden. Die Bauwirtschaft und die mineralische Baustoffindustrie bekennen sich mit dem Netzwerk NACHHALTIG. MINERALISCH. BAUEN. zum Ziel der Klimaneutralität von Bauwerken über den gesamten Lebenszyklus sowie zu den Zielen der Circular Economy mit Recycling und Wiederverwendung der eingesetzten Baustoffe und Bauteile. Zur Erreichung dieser Ziele besteht in den nächsten Jahren und Jahrzehnten bei der Produktion mineralischer Baustoffe Handlungsbedarf. So haben Baustoffbranchen wie die Zement-, Kalk- und Mauerwerksindustrie den Weg zur Dekarbonisierung bereits begonnen und erste Roadmaps vorgelegt. Die mineralischen Baustoffe werden dadurch Schritt für Schritt klimaneutral. Mit geschlossenen Stoffkreisläufen leistet die Wertschöpfungskette mineralisches Bauen mit ihrer konstant hohen Verwertungsquote bei mineralischen Bauabfällen von ca. 90 % signifikante Beiträge und schont dadurch natürliche Ressourcen. Die aus diesen mineralischen Bauabfällen produzierten Recycling-Baustoffe decken heute einen Anteil von 12,5 % des Bedarfs an Gesteinskörnungen. Die Wertschöpfungskette mineralisches Bauen verfolgt das Ziel, diese Quote etwa durch die Wiederverwendung langlebiger Bauteile für eine zweite Nutzung weiter zu steigern und vermehrt RC-Material einzusetzen. Damit der Transformationsprozess im Bausektor erfolgreich umgesetzt werden kann, sind seitens der Politik langfristig verlässliche Rahmenbedingungen erforderlich. Um die Bauaufgaben der Zukunft bestmöglich bewältigen zu können, ist innerhalb der 20. Legislaturperiode die Umsetzung der folgenden Punkte von zentraler Bedeutung: 1. Technologieoffenheit bei Baustoffen und Bauweisen gewährleisten Im Baubereich bestehen erhebliche Herausforderungen – vom bedarfsgerechten Wohnungsbau über die Modernisierung des Gebäudebestandes bis hin zur Schaffung einer leistungsfähigen Infrastruktur. Dabei sind die Ziele der Klimaneutralität und vollständig geschlossener Materialkreisläufe zu realisieren. Damit jeder Baustoff mit seinen Stärken zur Erreichung dieser Ziele beitragen kann, ist ein technologieoffener Innovationswettbewerb notwendig. Technologieoffenheit muss als Grundsatz in allen gesetzlichen Regelungen zu Bauwerken verankert sein. 2. Langfristig verlässliche Rahmenbedingungen für die Dekarbonisierung der Baustoffherstellung schaffen Um die Dekarbonisierung zu erreichen und mineralische Baustoffe künftig klimaneutral produzieren zu können, sind erhebliche Anstrengungen notwendig. So müssen für die Energieversorgung zur Baustoffherstellung der Aufbau einer leistungsfähigen Wasserstoffversorgung, der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien und die Schaffung einer Infrastruktur für den Transport sowie für die Speicherung beziehungsweise Nutzung von CO₂ sichergestellt werden. Dies erfordert erhebliche Investitionen innerhalb der Industrie. Bei der Gestaltung der politischen Rahmenbedingungen besteht daher die Notwendigkeit, die Erreichung der Klimaneutralität durch die heimische Industrie so zu unterstützen, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit erhalten bleibt. Hierzu sind auch ein effektiver Carbon-Leakage-Schutz und wettbewerbsfähige Energiepreise für Grünen Wasserstoff und Grünen Strom notwendig. Eine grundlegende Umstrukturierung der Finanzierung der Energiewende, die heute durch das EEG erfolgt, ist anzustreben, damit noch immer vorhandene Kostenhürden abgebaut werden. 3. Nachhaltigkeitsbewertung über den gesamten Lebenszyklus einführen Die Nachhaltigkeit von Bauwerken über den Lebenszyklus wird durch die optimale Kombination von Konstruktion und Material bestimmt. Grundlage politischer Entscheidungen zur Vorgabe zukünftiger Anforderungen an Bauwerke muss die faire Bewertung aller Baustoffe und Bauweisen unter realen Nutzungsszenarien im Rahmen einer umfassenden Nachhaltigkeitsbewertung aller ökologischen, ökonomischen und soziokulturellen Kriterien sein. Die Lebensdauer vieler Baustoffe beträgt bis zu 100 Jahren und mehr. Bei Gebäuden kann eine flexible Grundrissgestaltung dazu beitragen, längere Nutzungsdauern insbesondere der tragenden Konstruktion zu erreichen. Eine Verlängerung der Betrachtungsdauer bei der Nachhaltigkeitsbewertung von 50 auf mindestens 80 Jahre würde es ermöglichen, den Einsatz nachhaltiger, dauerhafter Produkte realistisch zu bewerten und damit zu fördern. Gleichzeitig sollten zukünftig Umnutzungsszenarien sowie Wartung, Rückbau, Recyclingfähigkeit und Wiederverwendbarkeit in die Nachhaltigkeitsbewertung einbezogen werden, um die Baupraxis noch besser abzubilden. 4. Wiederverwendung von langlebigen Bauteilen und Einsatz von Recyclingbaustoffen erleichtern Damit der Bausektor seine Nachhaltigkeitsziele erreicht, muss die Wiederverwendung von langlebigen Bauteilen im Sinne von Urban Mining gezielt angestrebt und die Anwendung von Recyclingbaustoffen umfassend ermöglicht werden. Geeignete Instrumente sind produktneutrale Ausschreibungen und die Weiterentwicklung des im Rahmen der Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) eingeführten Förderbonus für nachhaltige Gebäude. Ist eine technisch gleichwertige Anwendung von Recyclingbaustoffen möglich, darf es in der bauordnungsrechtlichen Behandlung und in Ausschreibungen keine Unterschiede gegenüber Primärbaustoffen mehr geben. Dies gilt gleichermaßen für Bauprodukte, die unter Einsatz von Recyclingbaustoffen hergestellt werden. Kontinuierlich güteüberwachte Recyclingbaustoffe sollten den Produktstatus erhalten. Zum erfolgreichen Anschub eines innovativen Wettbewerbs müssen Nachhaltigkeitsanforderungen und Ressourceneffizienzkriterien für Bauwerke definiert und ausgeschrieben werden, anstatt einzelne Baustoffe verbindlich vorzugeben. 5. Freien Wettbewerb ohne staatliche Bevorzugung einzelner Baustoffe erhalten Der Grundsatz einer offenen Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb ist bei allen politischen und parlamentarischen Entscheidungen zur Vorgabe von Anforderungen an Bauwerke zu berücksichtigen. Dies umfasst eine Gleichbehandlung aller Bauprodukte und Bauweisen, um die politischen Zielsetzungen bezüglich Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft zu erreichen. Eine einseitig ausgerichtete staatliche Förderung oder Festschreibung einer Quote verhindert Innovationen sowie die Optimierung von Bauwerken nach marktwirtschaftlichen und nachhaltigen Grundsätzen. Dies schließt insbesondere die Einführung und Umsetzung von Quotenregelungen, Positivlisten und steuerlichen Anreizen zugunsten einzelner Baustoffe und Bauweisen aus. Netzwerk Nachhaltig.Mineralisch.Bauen. Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen e.V. (ARGE) Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e.V. (bbs)Bundesverband der Deutschen Transportbetonindustrie e.V. (BTB) Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V. Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel e.V Bundesverband Kalksandsteinindustrie e.V. Bundesverband Leichtbeton e.V. Bundesverband Mineralische Rohstoffe e.V. (MIRO) Bundesverband Porenbetonindustrie e. V. Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe e.V. (BRB) Deutscher Beton- und Bautechnik-Verein E.V. Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau e. V. (DGfM) Deutsche BetonbauteileFachvereinigung Deutscher Betonfertigteilbau e.V.Fachverband Hoch- und Massivbau im Zentralverband des Deutschen Baugewerbes Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. InformationsZentrum Beton GmbH Verband Bauen in Weiß e.V. Verein Deutscher Zementwerke e.V. Bundesgütegemeinschaft Recycling-Baustoffe e.V. Bundesgütegemeinschaft Instandsetzung von Betonbauwerken e.V. www.nachhaltig-mineralisch-bauen.de Zurück

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Vergrabene Milliardenwerte

  Unsere Position erschienen in Ausgabe 3/2021 Vergrabene Milliardenwerte Aus dem Auge, aus dem Sinn? Forderungen zur systematischen Bewältigung von Sanierungs- und Investitionsstau bei öffentlichen EntwässerungsnetzenDie öffentlichen Entwässerungsnetze, als wesentlicher Bestandteil der unterirdischen Infrastruktur, fristen ein Schattendasein: Einst zur Eindämmung von Krankheitserregern gebaut, die sich über verseuchtes Wasser übertragen und zu hohen Sterblichkeitsraten im Laufe des 19. Jahrhunderts geführt haben, ist die Bedeutung der Abwasserableitung zur Erreichung hygienischer Lebensbedingungen, in Anbetracht des aktuellen Pandemiegeschehens, so präsent wie lange nicht mehr. Die Kanalisation in Deutschland weist aktuell eine Länge von etwa 594.000 km auf. Der hohe Anschlussgrad von 98,2 % der Bevölkerung an die Entwässerungsnetze resultiert zwangsläufig in einer Verschiebung des Aufgabenschwerpunkts: weg von der Erschließung neuer Gebiete als Hauptaufgabe vergangener Jahrzehnte hin zu ordnungsgemäßem Betrieb sowie fortwährender Instandhaltung. Gleichzeitig steigen die Anforderungen an das Kanalsystem in Bezug auf den erhöhten Schutz von Grundwasser und Gewässern sowie auf die Ableitung von Starkregenereignissen und damit einhergehenden Überflutungsschutz bei gleichzeitiger Reduzierung des Wasserverbrauchs innerhalb der Bevölkerung. Es handelt sich hier um vergrabene Milliardenwerte, die in der Regel das größte Anlagevermögen einer jeden Kommune darstellen, über Abwassergebühren finanziert sind und dennoch stiefmütterlich behandelt werden. Ausgehend von einer beabsichtigten Nutzungsdauer von durchschnittlich 60 bis 80 Jahren bereitet das durchschnittliche Alter von 36,9 Jahren sowie der vor kurzem von der Deutschen Vereinigung für Wasser, Abwasser und Abfall (DWA) veröffentlichte Zustand der Kanalnetze in Deutschland große Sorgen: Annähernd jeder fünfte Kanalabschnitt (18,7 %) weist sofortigen bis kurzfristigen Handlungsbedarf auf. 29,6 % der Kanäle erfordern mittelfristigen Handlungsbedarf, lediglich 26,9 % sind schadensfrei, wohingegen der Zustand von 24,8 % des Entwässerungssystems noch unbekannt ist. Die durchschnittliche jährliche Erneuerungsrate ist seit Jahren rückläufig, wohingegen kurzfristig-orientierte, kostengünstige, lokal begrenzte Reparaturen ein Hoch erfahren. Jährlich werden nur 1 % des Kanalnetzes saniert, was in Anbetracht des hohen Anteils an kurzfristig orientierten Reparaturmaßnahmen sowie mit Bezug auf eine ursprünglich gedachte Nutzungsdauer von 80 Jahren deutlich zu niedrig ausfällt. Notwendige Gebührenerhöhungen, die sich für Bürgerinnen und Bürger mitunter im Nachkommabereich bewegen, werden politisch ignoriert; In Einzelfällen werden Gebühren sogar zweckentfremdet. Bestehende Verschuldung und Haushaltssperren vieler Kommunen tragen dabei nicht zu einer Entspannung der Situation bei. Das Verkommen der unterirdischen Infrastruktur ist damit vorprogrammiert. Politische Forderungen Die Aufrechterhaltung einer langfristig intakten Infrastruktur geht daher mit verschiedenen Forderungen gegenüber den Netzbetreibern sowie politischen Entscheidungsträgern einher. Dabei ist ein Abwenden von dem Gedanken der bloßen Daseinsvorsorge hin zur systematischen Bewältigung von Sanierungs- und Investitionsdefiziten erforderlich, um nachfolgende Generationen nicht „über Gebühr“ zu belasten: 1. Inspektionsraten steigern Inspektionsraten sind zu steigern, sodass umweltrelevante Auswirkungen von Undichtigkeiten (Exfiltration von Abwasser und Infiltration von Grundwasser) frühzeitig vermieden werden. Zudem wird hierdurch die Datengrundlage zum Zustand des Kanalnetzes gegenüber der aktuellen Situation verbessert. 2. Erneuerungsrate erhöhenEs besteht Bedarf einer grundlegenden Erhöhung der jährlichen Erneuerungsrate, sodass der Wert des Kanalnetzes langfristig erhalten bleibt. Eine Vielzahl an Reparaturen mit kurzfristiger Nutzungsdauer führt ansonsten mittelfristig zu einer Verschiebung des Sanierungsbedarfs. 3. Investitionen erhöhenDie seit Jahren getätigten Investitionen reichen augenscheinlich nicht aus, den Sanierungsbedarf signifikant zu reduzieren. Hier bedarf es einer gezielten Erhöhung von Investitionen, um umfangreiche Sanierungsmaßnahmen umzusetzen. 4. Gebühren zweckgebunden einsetzenBürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf, dass ihre Abwassergebühren zum Zweck von Bau, Betrieb und Instandhaltung von Bauwerken der Kanalisation effizient und effizient eingesetzt werden. Hier bedarf es erfahrungsgemäß einer stärkeren Unterstützung kleiner Kommunen, die mit einer Vielzahl an Aufgaben zu kämpfen haben. 5. Synergien nutzenEingriffe in den Straßenverkehr sollten zwingend in Abstimmung mit weiteren Beteiligten im Straßenraum geplant, koordiniert und durchgeführt werden. Hierdurch wird ein mehrmaliger Eingriff vermieden und Unmut bei Bürgerinnen und Bürgern reduziert. 6. Transparenz schaffen und Vertrauen bildenDie Informationslage zum Zustand der Kanalisation ist in den überwiegenden Fällen nicht öffentlich einsehbar. Die Veröffentlichung von Netzzustandsinformationen bildet Vertrauen und schafft Akzeptanz für erforderliche Maßnahmen und notwendige Gebührenerhöhungen. Fazit Zur langfristigen Erhaltung der öffentlichen Entwässerungsnetze bedarf es einer ganzheitlichen Strategie, die die individuellen Belange aus der Perspektive kommunaler Netzbetreiber berücksichtigt. Die Kenntnis vom tatsächlichen Zustand der Kanalisation erweist sich dabei als ein zentraler Indikator zur Bewertung des Handlungsbedarfs. Aufbauend auf dieser Bewertung kann eine Prognosebetrachtung der Zustandsentwicklung, unter Berücksichtigung verschiedener Szenarien (beispielsweise „weiter-so“, „Investitionen erhöhen“, „Erneuerungsrate erhöhen“), behilflich sein, den Beteiligten die Konsequenzen verschiedener Vorgehensweisen aufzuzeigen. Die aktuellen Befragungsergebnisse der DWA zeigen jedoch erneut, dass weiterhin Informationsdefizite bestehen, die die Entwicklung einer strategischen Vorgehensweise erschweren. Hier besteht Handlungsbedarf, um die Erhaltung der Kanalnetze nicht zu gefährden. Autor: Lanzerath Zurück

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Zukunftsgerecht bauen mit Betonfertigteilen

  Unsere Position erschienen in Ausgabe 1/2021 Zukunftsgerecht bauen mit Betonfertigteilen Zukunftsgerechtes Bauen mit Beton verfolgt das Ziel, den nachfolgenden Generationen eine intakte und lebenswerte Umwelt zur Verfügung zu stellen. Um dies zu erreichen, dürfen die natürlichen Lebensgrundlagen nicht über Gebühr in Anspruch genommen werden. Gleichzeitig ist es erforderlich, durch maßvolle Veränderung der gebauten Umwelt dem offensichtlichen Bedürfniswandel – zum Beispiel durch demographische Entwicklung, Klimawandel, gestiegene Mobilität und die Nachfrage nach erneuerbaren Energien – Rechnung zu tragen. Moderne Gebäude sollen klimagerecht, wirtschaftlich, von hoher Qualität und lange nutzbar sein. Sie sollen ihren Nutzern ein gesundes und komfortables Umfeld bieten und dabei zahlreiche Schutz- und Sicherheitsansprüche erfüllen. Es ist keineswegs einfach, zwischen diesen, teilweise konkurrierenden, Zielen abzuwägen und eine zukunftsorientierte Entscheidung zu treffen. Aber viele Eigenschaften sprechen hier für den Einsatz von Betonfertigteilen: Betonfertigteile bieten einen guten Schall- und Brandschutz. Das Bauen mit Betonfertigteilen spart Zeit und Ressourcen auf der Baustelle. Die Vorfertigung im Werk garantiert eine hohe Qualität und Maßgenauigkeit. Betonfertigteile sind langlebig und dauerhaft, der Unterhaltungs- und Reinigungsaufwand vergleichsweise gering. Optimierte Bauteilquerschnitte und hohe Betonfestigkeiten reduzieren den Materialeinsatz. Große realisierbare Deckenspannweiten ermöglichen eine stützenfreie und flexible Grundrissgestaltung. Die beste Lösung finden Für die Erreichung einer langen Nutzungsdauer müssen zunächst die gewählten Baustoffe und die Baukonstruktion möglichst dauerhaft sein. Aber auch das gestalterische Potenzial des Baustoffs, die ästhetische Qualität des Bauwerkes und mögliche Systemreserven zur Erfüllung künftiger bauphysikalischer Anforderungen sind wichtige Faktoren. Durch die immer raschere Veränderung von Lebens- und Nutzungsgewohnheiten werden im Sinne des Werterhalts hohe Ansprüche an die Flexibilität eines Bauwerkes gestellt. Das bedeutet, ein Gebäude ist genau dann langlebig und damit wirtschaftlich, wenn es dank einer möglichst flexiblen Grundrissgestaltung gut und mit geringen Ressourcenverbrauch an sich ändernde Nutzungsanforderungen angepasst werden kann. Die Umnutzungsmöglichkeiten werden unter anderem durch die Beschaffenheit von Innenwänden, Trennwänden, die realisierbare Deckenspannweite oder Nutzlastreserven beeinflusst. Konkret bedeutet zukunftsgerechtes Bauen, dass neben den ökologischen Betrachtungen eine gesellschaftliche Akzeptanz des Bauwerkes erreicht werden muss. Wirtschaftliche Anforderungen sind sowohl bei der Errichtung als auch im Betrieb zu betrachten und zugleich ist der Ressourcenverbrauch insgesamt auf das notwendige Mindestmaß zu beschränken. Diese Ansätze zeigen, dass es nicht ausreicht, lediglich auf eine umweltverträgliche Herstellung der eingesetzten Baumaterialien zu achten. Vielmehr muss jedes Bauwerk über seinen Lebenszyklus hinweg betrachtet werden. Gleichzeitig wird deutlich, dass es vor allem um die beste Lösung für eine konkrete Bauaufgabe geht. Statt schematischer Vergleiche auf der Basis weniger ökologischer Baustoffparameter, ist die materialgerechte Verwendung von Baustoffen die wesentliche Grundlage für den Bau zukunftsgerechter Gebäude. Hier sind Bauwerke aus Beton aufgrund der natürlichen Dauerhaftigkeit des Baustoffes, vorteilhafter statisch-konstruktiver und bauphysikalischer Eigenschaften und vielfältiger gestalterischer Möglichkeiten eine sinnvolle und wirtschaftliche Wahl. Bildquelle: Pixabay (https://pixabay.com/photos/columns-couple-people-architecture-5747584/) Zurück

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Verbesserte Rahmenbedingungen für Schwerlasttransporte

  Unsere Position erschienen in Ausgabe 6/2020 Verbesserte Rahmenbedingungen für Schwerlasttransporte Funktionierende Großraum- und Schwerlasttransporte sind unerlässlich für das Funktionieren unserer Wirtschaft. Betroffen sind die Betonfertigteilindustrie wie auch Hersteller und Betreiber großer Maschinen, Auto-Krane, Großmast-Betonpumpen und viele mehr. Die Verdopplung der Antragszahlen im Online-Portal VEMAGS von 225.000 auf 505.000 in den vergangenen zehn Jahren untermauert ihre Relevanz. Unsere Kunden erwarten nicht nur Qualität bei den Produkten, sondern auch bei der Abwicklung der Lieferungen. Allerdings wird es immer mehr zur Zitterpartie, ob solche Transporte termingerecht durchgeführt werden können. Verzögerungen in Genehmigungsverfahren führen zu Wettbewerbsnachteilen. Kosten und zeitlicher Aufwand für die Fahrzeugbegleitung werden zunehmend unkalkulierbar. Aus unserer Sicht müssen Genehmigungen für Großraum- und Schwerlasttransporte deutlich schneller erteilt werden als bisher. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit betrug zuletzt fünf bis sechs Wochen, wobei Verkehrsbehörden einzelner Bundesländer noch deutlich mehr Zeit benötigen. Für eine schnellere Genehmigung sind bürokratische Hürden zu reduzieren. Ziel muss ein automatisiertes Genehmigungsverfahren sein.Neben dem beschleunigten Genehmigungsverfahren sind mehr Investitionen in die Infrastruktur notwendig, insbesondere in die Ertüchtigung maroder Brücken. Deren eingeschränkte Belastbarkeit stellt eine wesentliche Hürde dar. Wir brauchen zudem eine bessere Zusammenarbeit der Bundesländer, die mittels Datenaustausch Transparenz über Verkehrsbehinderungen und Baustellen herstellen. Darüber hinaus bedarf es einer Ausweitung und Flexibilisierung der Transportzeiten sowie die flexible Begleitung der Transporte durch Beliehene und Verwaltungshelfer, um damit auch die Polizei zu entlasten. Der bundesweite Arbeitskreis Großraum- und Schwerlastverkehre der Organisation Vereinigung der Sächsischen Wirtschaft, in dem auch Mitglieder des UVMB mitarbeiten, hat folgende Ziele erarbeitet: Ziele des Arbeitskreises sind: zügige Weiterentwicklung des bundesweiten Online-Portals VEMAGS: Ertüchtigung für das digitale Zeitalter mit weitestgehend automatisierter Antragsbearbeitung Zurverfügungstellung einer routing-fähigen bundeseinheitlichen interaktiven Kartenlösung und Bereitstellung der digitalen Daten für den Transport Ausweisung von Positivstrecken automatischer Vorschlag von Alternativrouten durch die Verwaltung bei Nichteignung beantragter Verbindungen bzw. kurzfristigen Störungen auf bereits genehmigten Routen Vereinheitlichung der Genehmigungsverfahren der bisher zuständigen unteren Verkehrsbehörden in den Landkreisen Einführung einer Höchstbearbeitungsdauer von 5 Werktagen Definition einheitlicher Standards im Rahmen der Erarbeitung der Straßenverkehrs-Transportbegleitungs-Verordnung, welche eine flexible bundesländerübergreifende Begleitung bis 2021 ermöglichen Begrenzung der Transportnebenkosten auf das sachlich notwendige Maß Neuregulierung der Absicherung durch Begleitfahrzeuge nach VwV-StVO zu § 29 Absatz 3 StVO und Begrenzung auf das sachlich notwendige Maß Bei der Reform der Straßenverkehrsordnung (StVO) ist auf eine praxistaugliche Befähigung der Genehmigungsbehörden am Sitz des beantragenden Unternehmens beziehungsweise seines Transporteurs zu achten. Die Gebühren für die Genehmigungen und die erforderlichen Begleitfahrzeuge dürfen nicht willkürlich und erheblich steigen. Bildquelle: Unsplash (https://unsplash.com/de/fotos/lkw-tagsuber-auf-der-autobahn-7eaFIKeo1MQ) Zurück

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Wettbewerbsgleichheit und Technologieoffenheit in der Bauwirtschaft

  Unsere Position erschienen in Ausgabe 5/2020 Wettbewerbsgleichheit und Technologieoffenheit in der Bauwirtschaft Seit Juli 2020 wird auf der Ebene von Bund und Ländern eine politische Diskussion über die Einführung von Holzbauquoten angeregt. Stahlbeton und Mauersteine sind die Massenbaustoffe für Deutschland In Deutschland werden die Wohnungs- und Nichtwohnungsbauten in allen Bundesländern überwiegend aus Stahlbeton und Mauersteinen – also in Massivbau – errichtet. Damit leisten die Massivbauer mit ihrer täglichen Arbeit den entscheidenden Anteil zur Errichtung der gebauten Umwelt und somit auch zur Lösung der sozialen Frage Wohnen. Massivbau ist in puncto Nachhaltigkeit absolut konkurrenzfähig Die bisherige Anwendung von Baustoffen und Bauweisen hat sich seit Jahrzehnten im freien Wettbewerb auf der Grundlage der Entscheidungen von privaten und institutionellen Investoren, öffentlichen Auftraggebern, von Planern und Bauausführenden entwickelt. Ausschlaggebend für die heutige Situation zur Entscheidung pro Massivbau ist sicher nicht nur die Bautradition. Massive Bauten können im Gleichklang der Nachhaltigkeit, also in der Summe aller ökologischen, ökonomischen und den soziokulturellen Eigenschaften, bestens mit Holzbauten konkurrieren. So sind die Eigenschaften von Massivbauten unter anderen in puncto sommerlicher Wärmeschutz, Lärm- und Brandschutz, für das klimaangepasste Bauen sowie bezüglich minimaler Transportwege gegenüber anderen Bauweisen gleichwertig oder besser. Das gilt insbesondere, wenn man die Nachhaltigkeit der Gebäude über einen realen Lebenszyklus von mehr als 50 Jahren sowie inklusive Rückbau, Recycling, Wiederverwendung und Berücksichtigung ihrer finalen Entsorgung abbildet. Top-Themen der Prozesskette Bau: Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft Parallel zu den aktuellen Daten und Fakten werden auf Grundlage politischer Entscheidungen und gesetzlicher Vorgaben mittel- und langfristig Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft die dominierenden Themen für die gesamte Prozesskette Bau sein.Die Herstellung klimaneutraler mineralischer Baustoffe und die Absicherung einer weitestgehend geschlossenen Kreislaufwirtschaft inklusive Wiederverwendung bzw. Weiternutzung der Baustoffe sind als zukunftssichernde Aufgabe alternativlos und können mit Blick auf die Bedeutung des Baus für alle gesellschaftlichen Bereiche nur gemeinsam mit der Politik gelöst werden – weisen aber auch enorme Chancen auf! Die Zukunft der mineralischen Baustoffe ist grün Das im Dezember 2019 in Kraft getretene Klimaschutzgesetz verpflichtet alle Marktakteure zur CO2-neutralen Produktion ihrer Produkte respektive Baustoffe bis zum Jahr 2050. Zugleich muss der Energieverbrauch im Gebäudesektor um 80 % sinken und zu einem immer größeren Teil über erneuerbare Energien abgedeckt werden. Außerdem ist durch den ebenfalls beschlossenen Kohleausstieg bis 2038 vorgegeben, dass bereits in etwa 20 Jahren die Nutzung fossiler Brennstoffe für die Erwärmung von Gebäuden stark rückläufig sein wird und die Nutzung von Kohle weitgehend entfällt. Daher ist bei einer erfolgreichen Umsetzung der verabschiedeten Klimaschutzziele bereits ab 2051 davon auszugehen, dass es zu einer völlig neuen ökologischen Bewertung der Baustoffe kommt. Die mit grüner Energie hergestellten mineralischen Baustoffe tragen dann kaum noch graue Energie in die Baukonstruktionen der Gebäude ein. Bei ihrer Herstellung wird kein CO2 mehr an die Luft abgegeben, so dass durch mögliche Substitution keine CO2-Emissionen mehr eingespart werden. Politische Forderungen Angesichts der aufgezeigten Fakten und der politischen Zielvorgaben wenden sich die Unterzeichner des Positionspapiers mit folgenden Forderungen an Bund, Länder und Kommunen: Grundlage von allen anstehenden politischen Entscheidungen zur Vorgabe zukünftiger Anforderungen an Gebäude muss die faire Bewertung aller Baustoffe und Bauweisen unter umfassender Betrachtung der realen Lebensdauer sowie des vollständigen Lebenszyklusses von Gebäuden inklusive Rückbau, Recycling und Wiederverwendung von Baustoffen, Bauprodukten und ganzen Bauteilen sein. Der Grundsatz einer offenen Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb ist bei allen politischen und parlamentarischen Entscheidungen zur Vorgabe zukünftiger Anforderungen an Gebäude zu berücksichtigen. Das schließt die Einführung und Umsetzung von Quotenregelungen zugunsten einzelner Baustoffe und Bauweisen aus. Technologieoffenheit muss ein Grundsatz für alle zukünftigen gesetzlichen Regelungen von Anforderungen an Bauwerke und Gebäude sein. Das umfasst eine gleichberechtigte und angemessene Förderung aller Bauprodukte und Bauweisen zur Erreichung der politischen Zielsetzungen bezüglich Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft. Diesen Forderungen schließen wir uns als Verbände der Betonfertigteilindustrie und Herausgeber des punktum.betonbauteile uneingeschränkt an. Bildquelle: Unsplash (https://unsplash.com/de/fotos/ein-gebaude-mit-einem-kran-im-hintergrund-JGgzKsgIwss) Zurück

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Recycling-Materialien flexibel einsetzen

  Unsere Position erschienen in Ausgabe 3/2020 Recycling-Materialien flexibel einsetzen Empfehlungen für Straßenbau und Verkehr, Bauwesen und Wasserwirtschaft Der Ruf nach dem Einsatz von Recyclingmaterial im Beton an Stelle von natürlichen Zuschlägen wird immer lauter. Dabei hat die Bau- und Baustoffindustrie ein großes Eigeninteresse, anfallenden Bauschutt soweit wie möglich einer Verwendung zuzuführen anstatt ihn zu entsorgen. Betonbruch hat sich als grobe Gesteinskörnung in Beton oder als ungebundene Schüttung im Straßenbau bewährt und ersetzt dort Primärrohstoffe. Der europäische Grüne Deal umfasst einen Fahrplan mit Maßnahmen unter anderem zur Förderung einer effizienteren Ressourcennutzung für den Übergang zu einer sauberen und kreislauforientierten Wirtschaft. Die EU-Kommission fordert, dass alle Wirtschaftssektoren einen Beitrag leisten müssen. In diesem Zusammenhang sprechen viele Indikatoren dafür, dass bei der Überarbeitung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, zukünftig sekundäre Rohstoffe bei der Herstellung von mineralischen Baustoffen vorrangig eingesetzt werden müssen. Allerdings ist diese Forderung nicht vorbehaltlos umsetzbar. Im Hinblick auf die Schonung unserer natürlichen Ressourcen ist der Einsatz von Recyclingmaterial zu begrüßen und auch für die Betonfertigteilindustrie ein wichtiges Thema. Bei der Forderung nach dem Einsatz rezyklierter Gesteinskörnungen in Beton müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, um die damit verbundene Zielsetzung „Ressourcenschonung“ auch ganzheitlich zu erreichen: Die Transportentfernungen zwischen Entstehungsort, Recyclingunternehmen und Betonwerk sollten möglichst gering sein, sie können sonst einen erheblichen zusätzlichen Energie- und Zeitaufwand verursachen. Das RC-Material muss sortenrein und kontinuierlich verfügbar sein (je sortenreiner, desto größer der mögliche Einsatzbereich). Das verfügbare RC-Material muss unbedenklich bezüglich Schadstoffgehalt, Auslaugungen und Fremdstoffgehalt sein. Der Einsatz von RC-Material ist vorab bereits zu planen und mit dem Betonwerk abzustimmen. (Lagerungskapazitäten im Betonwerk müssen vorhanden sein) Das RC-Material fehlt nicht an anderer Stelle, wo es gegebenenfalls mit geringerem Aufbereitungsaufwand natürliche Gesteinskörnung ersetzen könnte. In Betonfertigteilwerken kommen überwiegend Betone mit hohen Festigkeiten zum Einsatz. An die Bauteile werden hohe Anforderungen an Statik, Dauerhaftigkeit und Ästhetik gestellt. Da RC-Material unter anderem die Verarbeitbarkeit, die Festigkeit, das Verformungsverhalten, die Dauerhaftigkeit und die Optik des Betons erheblich beeinflussen kann, ist dies bereits bei der Planung und der Betonherstellung zu beachten. Sinnvoll ist die Verwendung von R-Beton vor allem für Innenbauteile ohne Bewitterung oder sonstige besondere Anforderungen. Einen Beitrag zur Reduzierung der Abfallmenge und des Ressourcenverbrauches leisten wiederverwendbare Betonfertigteile, die bei Ausführung lösbarer Verbindungen zerstörungsfrei ausgebaut werden können. Damit wird die höchste Stufe des Recyclings erreicht – die Wiederverwendung als ganzes Bauteil. Fazit Zur Schonung natürlicher Primärrohstoffe sollte weiter an innovativen Ideen und Möglichkeiten für den Einsatz von Sekundärrohstoffen in der Betonindustrie gearbeitet werden. Starre Forderungen nach Mindestrezyklatanteilen in Beton führen nicht bedingungslos zu einer Ressourcenschonung. Wichtiger ist der flexibel planbare Einsatz von RC-Material Denn das Ziel „Schonung natürlicher Primärrohstoffe“ wird nur erreicht, wenn das Material nicht an anderer Stelle fehlt und die Nachfrage somit in andere Bereiche verlagert wird. Dabei ist der gesamte Stoffkreislauf zu betrachten. Darüber hinaus sollten zukünftige gesetzliche Vorgaben geeignete Rahmenbedingungen für den Einsatz von Sekundärrohstoffen schaffen. Das bedeutet im Einzelnen: Prüfung der Einsatz- und Verwendungsmöglichkeiten von RC-Material Keine starren gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich des RC-Anteils in Bauprodukten. Stattdessen Schaffung von Anreizen zum Einsatz von RC-Materialien und zur Entwicklung von innovativen Produkten, die einen 100 %-gen Verbleib der Materialien im technischen Kreislauf ermöglichen (zum Beispiel lösbare Verbindungen bei Betonfertigteilen) Anpassung der einschlägigen Normen und der technischen Anforderungen Recyclinggerechter Entwurf der Fertigteile Grundlagen für einfache und unkomplizierte Umsetzung von Modellprojekten schaffen, anstatt der bisherigen aufwendigen und teuren Zulassungen Zustimmungen im Einzelfall. Entwicklung von Verfahren zur sachgemäßen Trennung der Materialien im Abbruchverfahren und damit Schaffung von Versorgungssicherheit der Qualität und Menge von RC-Material Frühzeitiger Übergang des RC-Materials vom Abfall- hin zum „Produktstatus“ Autoren: Diana Klose, Alice Becke Zurück

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