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EDGE Suedkreuz Berlin

EDGE Suedkreuz Berlin Eindrucksvolles Holzhybrid-Bauwerk ist nachhaltiges Vorzeigeprojekt Holz und Beton erweisen sich beim „EDGE Suedkreuz Berlin“ als unschlagbares Team in Sachen ökologischer Bauweise. Das von Tchoban Voss Architekten geplante Bürogebäude der Firma Vattenfall in der „Schöneberger Linse“ mit Glasfaserbetonplatten der Firma Rieder ist in vielerlei Hinsicht ein Aushängeschild für den Wandel, der sich bei den Ansprüchen an neue Gebäude vollzieht. Ein Blick hinter die concrete skin Fassade des Projektes verrät, dass eine neue Zeit für die Entwicklung von Immobilien gekommen ist. Das größte Holzhybrid-Gebäude Deutschlands zeigt, wie sich auf 32.000 m² Geschoßfläche die Bedürfnisse einer nachhaltigen Bauweise mit vielen anderen Anforderungen an ein Gebäude dieses Formats kombinieren lassen. Tchoban Voss Architekten und die visionären Projektentwickler EDGE setzten für die Fassade des imposanten Holzbaues in Berlin auf Glasfaserbetonplatten. Die leistungsfähigen, nur 13 mm dünnen Elemente von concrete skin ergänzen das durchdachte Konzept nicht nur als Designelemente. Die Anforderungen an die verbauten Produkte sind für das DGNB Platinum zertifizierte Projekt besonders hoch. Sie überzeugen sowohl durch optische Vorzüge in Bezug auf die Gestaltungsvielfalt als auch durch technische Faktoren, wie vergleichsweise geringes Gewicht, und durch die hohen Umwelt- und Gesundheitsstandards. Oberirdisch erstreckt sich das Gebäude über sieben Etagen. Dafür wurden hunderte Wandelemente (inklusive Fenstern) und über tausend Deckenelemente in Holz-Beton-Bauweise gefertigt. Wand- und Deckenmodule wurden werksseitig vorgefertigt. Diese konnten bedarfsgerecht auf die Baustelle geliefert werden, wo sie dann lediglich noch miteinander verbunden wurden. Das spart eine Menge Zeit und Lagerung von Material vor Ort. Die Verwendung von nachhaltigen Baustoffen, wie Glasfaserbetonelementen als Fassadenmaterial, ist ein zentrales Element für die lange Lebensdauer eines solchen Gebäudes. Genauso sieht die Zukunft des Hochbaus aus: Ressourcenschonend, zeitsparend und nachhaltig für Mensch und Umwelt. Beton auf Holz: Gegensatz oder the new normal? Auf den ersten Blick sieht man dem visionären Gebäude sein spannendes Innenleben nicht an. Einige ausschlaggebende Vorzüge machten Rieder in diesem speziellen Fall zum Partner. Vor allem das vergleichsweise geringe Gewicht der Fassadenplatten war von großem Vorteil: „An den Wandelementen des Holz-Hybrid-Systems kann nicht alles befestigt werden: Naturstein beispielsweise wäre viel zu schwer. Dieser würde knapp 100 Kilo pro Quadratmeter wiegen. Ein Element von Rieder ist dreimal leichter“, erläutert Architekt Sergei Tchoban. Neben den Standardformaten sind projektbezogene Größen bei Glasfaserbetonplatten ohne weiteres möglich. Zudem garantiert der Werkstoff absolute Sicherheit und Brandbeständigkeit durch seine hervorragenden thermischen Werte und ist der Brandschutzklasse A1 „nicht brennbar“ nach DIN 4102 zugeordnet. So kann auf eine Sprinkleranlage für die Fassade verzichtet werden. Die witterungsunabhängige Vormontage im Werk gewährleistet einen hohen Qualitätsstandard, einen effizienten und flexiblen Bauablauf und eine rasche Montage bauseits. Die vorgefertigten Module werden auf der Baustelle einfach eingehängt und feinjustiert. Ein Carré und ein weiterer, kleinerer Baukörper formen das städtebauliche Ensemble, dessen rhythmische Fassaden von der feinen Struktur und der zurückhaltenden Farbigkeit der Fassadenelemente bestimmt werden. „Uns überzeugen die Haptik und Oberfläche der nur 13 mm dünnen Betonplatten – und die natürlich wirkende Ausstrahlung des Produktes.“, begründet Sergei Tchoban überdies die Entscheidung. Glasfaserbeton von Rieder besteht aus der Natur entsprungenen Rohstoffen, die ein spezielles, für Beton charakteristisches Oberflächenbild erzeugen. Die nachhaltigen und witterungsbeständigen Platten mit einer hohen Lebensdauer bieten einen großen Spielraum für die Gestaltung individueller Fassaden. Für die Fassade kamen drei verschiedene Farbtöne zum Einsatz: sahara, ein leicht sandiger Farbton, nimmt optisch Bezug zu dem Holz, das im Inneren die Räume dominiert. Die Pylone gliedern die Fassade vertikal. Sie wurden mit dem Farbton terracotta akzentuiert, ihre Laibungen in silvergrey optisch abgesetzt. Um das perfekte Zusammenspiel der einzelnen Bauteile zu garantieren, hat der Hersteller in Zusammenarbeit mit den Architekten ein 2,50 m hohes Mockup der Fassade errichten lassen. Hier konnten Details und Fügungen noch einmal geprüft werden. Höchster Umweltstandard Die concrete skin Elemente sind ein wichtiger Baustein für das DGNB-Platin Zertifikat des Vorzeigeprojektes in Berlin. Der Baustoff Holz und die Betonelemente der Fassade ergänzen sich nicht nur aus architektonischer Sicht, sondern verfolgen auch die gleichen Ziele in Sachen ökologischer Bauweise und Reduktion des CO2-Ausstoßes. Rieder setzt höchste Umwelt- und Gesundheitsstandards konsequent um. Alle Produkte sind seit jeher frei von kristallinem Siliciumdioxid. „Rieder geht mit sehr viel Energie und ökologischem Bewusstsein an die Produktion heran. Das ist auch für die Projektentwickler äußerst wichtig, denn EDGE möchte natürlich, dass das Gebäude ein Vorbild in Sachen Umweltfreundlichkeit, ökologischer Bauweise und ökologischer Materialien ist.“, unterstreicht Sergei Tchoban dieses Engagement für eine bessere Architektur. Neben vielen anderen Maßnahmen liegt der Fokus für Rieder vor allem auf der Ökologisierung der Produkte und des Betriebes. „Unser zentrales Ziel ist es bis 2025 CO2-neutral zu wirtschaften. „Ab 2030 wollen wir eine positive CO2 Bilanz erreichen. Dafür wird derzeit unter anderem an der Entwicklung eines zementreduzierten und in weiterer Folge zementfreien Betons gearbeitet“, erklärt Wolfgang Rieder. Im ersten Schritt wurden 50 % Prozent substituiert, dadurch konnten 30 % CO2 eingespart werden. Rieder ist somit der erste Fassadenhersteller der einen CO2 reduzierten Glasfaserbeton produziert. Zurück

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Dammschule Heilbronn

Dammschule Heilbronn Nachhaltige Freiraumobjekte aus dem 3D-Betondrucker Projekt: Dammschule, Heilbronn Bauherr: Grünflächenamt Heilbronn Bauunternehmen: Benignus GmbH Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau, Backnang Betonfertigteilhersteller: Röser GmbH, Laupheim Bauzeit Außenanlage: Bauabschnitt 1: 3 Monate, Bauabschnitt 2: 3 Monate   Erstmals in Deutschland kamen bei der Freiraumgestaltung Sitzelemente aus dem 3D-Betondrucker zum Einsatz. Durch diese Technologie konnte mehr als zwei Drittel der Menge des benötigten Betons je Einzelsegment eingespart und eine Materialersparnis von knapp 70 % erzielt werden.Bei der Schulhofsanierung der Dammschule in Heilbronn, ein Ensemble aus Grund- und Realschule, stand der Erhalt des Baumbestands mit Verbesserung der Baumstandorte und die Schaffung eines barrierefreien Zugangs im Fokus. Beide Schulhöfe waren mit einer Fläche von insgesamt 4.200 m² deutlich geneigt. Damit verbundene Geländesprünge sollten als Mauern oder Sitzriegel integriert werden. Wie in allen öffentlichen Räumen mussten die Freiraumelemente sowie Sitzmöbel besondere Anforderungen im Hinblick auf Robustheit und Dauerhaftigkeit erfüllen. Sie sollten wartungsarm und einfach ersetzbar beziehungsweise reproduzierbar sein. Projekt „Bumerang“ Der Entwurf des Landschaftsarchitekturbüro Pfrommer + Roeder erhielt den Zuschlag des Aufraggebers, dem Grünflächenamt Heilbronn. Er sah vor, Sitzelemente und Mauern zum Abfangen von Geländesprüngen gestalterisch zusammenzufassen und diese in freien Formen wie Bumerange durchs Gelände „schwingen“ zu lassen. Neben den gestalterischen waren auch wirtschaftliche Aspekte zu beachten, um die individuellen Freiformelemente mit möglichst geringem Aufwand und Kosten realisieren zu können. Es wurden verschiedene Materialvarianten untersucht, die jedoch alle eine individuelle Fertigung oder Schalung mit hohem finanziellem Aufwand oder mit Einschränkungen in der gestalterischen Ausführung erforderten. Mit den herkömmlichen Methoden aus gegossenen Betonblöcken oder größeren Stahlkörpern stieß man schnell an die Grenzen der flexiblen Gestaltungsmöglichkeiten. Dies hatte zur Folge, dass man sich auf eine Reduzierung der Bauteilvarianten aus wirtschaftlicher Sicht hätte festlegen müssen. Dadurch drohte die Gestaltungsidee verloren zu gehen. 3D-Betondruck Inspiriert durch eine TV-Reportage über erste Versuche, 3D-Betondruck im Hausbau einzusetzen, wurde das Grünflächenamt auf die Röser GmbH in Laupheim aufmerksam. Das Unternehmen hat sich als erstes deutsches Fertigteilwerk auf die Produktion von 3D-gedruckten Betonbauteile spezialisiert und erhielt letztlich den Auftrag für die Erstellung der Sitzmöbel. Die 3D-Betondrucktechnologie eröffnete die Möglichkeit, Betonelemente ohne Schalung und mit optimiertem Materialaufwand individuell zu fertigen. Dabei waren neben der Betontechnologie und Statik vor allem auch gestalterische Aspekte wie Haptik und Oberflächenstruktur sowie die Befestigung der Sitzauflagen von Bedeutung. Ebenfalls musste das Thema Transport und Handling auf der Baustelle berücksichtigt werden. Die insgesamt 11 Bänke wurden je in 2 bis 5 Einzelsegmente unterteilt, welche anschließend monolithisch mit Hilfe eines 3-D-Betondruckers erstellt wurden. Die insgesamt 36 im Durchschnitt 4 m langen Bauteile wurden auf 5 Fertigungstage aufgeteilt und mit einer Gesamtdruckzeit von 25 Stunden herstellt. Eine wichtige Rolle spielte die Oberflächenstruktur der Fertigteile. Die typische horizontale Struktur, erzeugt durch die Druckbahnen, sollte möglichst gleichmäßig und keinesfalls grob oder „wurstig“ wirken. Somit wurde der Gedanke, den Fertigungsprozess der Sitzmauern sichtbar zu machen und das Material „pur“, das heißt ohne Farbbeschichtung zu zeigen, Teil des gestalterischen Konzepts. Um die als Hohlkörper gedruckten Fertigteile zu Sitzmauern mit Aufenthaltsqualität zu machen, sollten sie oberseitig mit sogenannten Sitzauflagen geschlossen werden können. Die für klassische Sitzbänke oft verwendeten Holzauflagen waren für einen Schulhof zu wenig durabel. Deshalb entschied man sich für Deckplatten aus recyceltem Kunststoff, die mittels Unterkonstruktion auf die Seitenwände der Fertigteile aufgeschraubt wurden. Gleichzeitig erhielten die Sitzmauern einen besonderen Farbaspekt, der die Schulhöfe optisch belebt. Beim Projekt musste aufgrund der Bauteilgrößen von 8 bis 13 m auch ein Transport- und Segmentierungskonzept erarbeitet werden, welches die Anlieferung der großformatiger Sonderbauteile ermöglicht. Hierbei sollten aufgrund der Architektur besonders die Rundungen und geschwungenen Bereiche der Bänke erhalten bleiben. Das Unternehmen Benignus Garten- und Landschaftsbau aus Backnang war für Realisierung und Umsetzung des Umbaus der Außenanlagen und die mangelfreie Ausführung des Versetzens und Einbindens der Betonbauteile verantwortlich. Alle Sitzelemente wurden anhand eines CAD Modelles geplant und konnten problemlos an die Planungsbeteiligten übergeben werden, was eine reibungslose Zusammenarbeit ermöglichte. Freiraumplanung: individuell, nachhaltig und wirtschaftlich Dank des 3D-Druckkonzeptes konnte mehr als 2/3 der Menge an benötigtem Beton je Einzelsegment eingespart werden. Die einzigartige und individuelle Formgebung jeder Sitzbank und jedes Bauteiles konnte durch die Fertigung mit dem 3D-Betondrucker ohne Mehrkosten je Segment hergestellt werden. Dazu konnte zusätzlich eine Materialersparnis von knapp 70 % ermöglicht werden. Die Aufgeschlossenheit des Auftraggebers, den 3D-Druck-Beton einzusetzen, hat es möglich gemacht, dass die schwingenden „Bumerange“ als Freiraumobjekte in den örtlichen Gegebenheiten des Projekts geplant und umgesetzt werden konnten. Sie zeigen, wie eine nachhaltige, wirtschaftliche Realisierung von gestalterisch anspruchsvollen Freiraumkonzepten mit Betonbauteilen im 3D-Druckverfahren möglich ist. Zurück

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Hochalpines Mitarbeiterhaus am Skilift

Hochalpines Mitarbeiterhaus am Skilift Beton als Basis für gute Arbeit Projekt: Skilift-Betriebsgebäude mit Mitarbeiterhaus, Warth-Schröcken, Österreich Bauherr: Skilifte Schröcken Strolz GmbH, Hochkrumbach, Österreich Bauelemente: Green Code GmbH, Frankfurt am Main Betonfertigteile: CONCRETE Rudolph GmbH, Weiler-Simmerberg Holzmodulbau: Kaufmann Zwei GmbH, Reute, Österreich Fertigstellung: 2020 Direkt an das bestehende Betriebsgebäude der Skilifte Schröcken am Arlberg in Österreich angegliedert, wurde in 1.700 m Höhe eine neue Pistenraupengarage mit darüber gesetztem Mitarbeiterhaus realisiert. An der Talstation der Saloberkopfbahn in Warth-Schröcken ließ die Skilifte Schröcken Strolz GmbH ebenerdig Garagen für ihre Skipistenraupen mit einer Fahrzeugwerkstatt und direkt darüber hochklassige, neue Mitarbeiterunterkünfte mit Wohn- und Gemeinschaftsräumen errichten. Insgesamt verfügt der Gebäudekomplex über 42 vollausgestattete Wohnungen, welche bis zu 70 Mitarbeiter:innen beherbergen können. Dazu gibt es ergänzend eine Gemeinschaftsküche und ein Fitnessstudio, die den sozialen Austausch fördern sollen. Ideale Lösungen bei erschwerten Bedingungen Da in der hochalpinen Umgebung auf 1.700 m Höhe spontane Wettereinbrüche mit Frost und Schnee die Bauphase beeinträchtigen können, stand nur eine kurze Bauzeit von etwa sechs Monaten zur Verfügung. Außerdem sollte möglichst wenig Fläche verbraucht und nur minimal in die Landschaft eingegriffen werden, weshalb der Baukörper dieses Projekts besonders kompakt ausfällt. Einzuhalten waren Vorgaben hinsichtlich der Beachtung von Almbetrieb, Ski- und Wandergebiet. Von diesen Faktoren angetrieben, entschieden sich die Bauträger für die Verwendung von soliden, und doch simplen Materialien mit hohem Verfertigungsgrad. Die Nutzung von Holzmodulen und Fertigbetonteilen stellten eine gute Kombination dar, um in kurzer Zeit auf hohem Qualitätsniveau zu bauen. Gelungene Harmonie von Holz und Beton Als solide Basis wurden Keller und Untergeschoss mit Thermowänden und Elementdecken errichtet, worauf anschließend das Mitarbeiterhaus aus Holzmodulen aufgebaut wurde. Das Treppenhaus im Inneren wurde ebenfalls mit Betonfertigteilen erstellt und, im Gegensatz zum Sichtbeton an der Fassade, gestrichen. Auch wenn der Bauplatz im hochalpinen Raum seine Tücken aufweist und die kurze Bauzeit sowie die Wettervoraussetzungen auch im Sommer eine Herausforderung darstellen, so machen eben diese Umstände das Gebäude zu einem einzigartigen Projekt. Für den Auftraggeber stand hierbei nicht nur im Vordergrund, ein stabiles und funktionales Gebäude zu errichten, sondern vor allem einen Mehrwert für seine Beschäftigten zu gestalten. Zufriedene Mitarbeitende sind das Kapital eines Betriebs, weshalb bei der Planung sehr viel Wert auf deren Bedürfnisse und Anforderungen gelegt wurde. Sie können durch den Bau geschützt arbeiten und haben zugleich auch die Möglichkeit zur Erholung und zum sozialen Austausch in der Freizeit. Bildrechte: CONCRETE Rudolph GmbH Zurück

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Kelterhalle in Meersburg

Kelterhalle in Meersburg Optimales Klima für Spitzenweine dank Thermowände Projekt: Kelterhalle in Meersburg Bauherr: Winzerverein Meersburg eG, Meersburg Bauunternehmer: Mathis Bauunternehmen GmbH, Meckenbeuren Planung: Architekturbüro Mohr, Immenstaad Betonfertigteilwerk: Hans Rinninger & Sohn GmbH & Co. KG, Kißlegg Bauzeit: Frühjahr 2023 – Sommer 2024 Zur Verbesserung der Gebäudeeffizienz setzen Planende gerne auf Thermowände aus Betonfertigteilen. Mit dieser Bauweise kann wertvolle Energie gespart werden, da diese speziellen Wände aus Materialien mit einer hochwirksamen Wärmedämmung bestehen und der Beton über eine gute Speicherfähigkeit für Wärme und Kälte verfügt. Thermowände tragen dazu bei, den Wärmeverlust im Winter zu reduzieren und die Kühlungskosten im Sommer zu senken. Sie schaffen ein gleichmäßiges, angenehmes Raumklima und reduzieren den Energiebedarf für das Heizen und Kühlen. Das führt zu einer längeren Lebensdauer und geringeren Wartungskosten von Heizungs- und Kühlsystemen. Durch den reduzierten Energieverbrauch tragen Thermowände zur Verringerung des CO2-Ausstoßes bei. Beim Bau einer neuen Kelterhalle in Meersburg am Bodensee, setzten die verantwortlichen Planer insbesondere wegen der Anforderungen an die Klimatisierungsmöglichkeiten auf Thermowände aus Betonfertigteilen des Unternehmens Hans Rinninger & Sohn GmbH & Co. KG aus Kißlegg im Allgäu. Der 1884 gegründete Winzerverein Meersburg ist die zweitälteste Winzergenossenschaft Badens und bewirtschaftet mit 30 Betrieben circa 50 ha Rebflächen. Jährlich werden bis zu 480.000 Liter Wein erzeugt. Während Verwaltung und Vertrieb der Genossenschaft in dem 2003 erbauten Wein- und Kulturzentrum am Rande der Meersburger Oberstadt untergebracht sind, befand sich der eigentliche Keltereibetrieb bisher im Herzen der historischen Altstadt. Hier war er mittlerweile an seiner Kapazitätsgrenze angelangt, hinzu kamen logistische Probleme, die durch die engen Straßen und die eingeschränkte Anfahrbarkeit der Innenstadt bedingt waren. Aus diesem Grund entschieden sich die Verantwortlichen für einen Neubau am Rande der Oberstadt. RIKI-Thermowände sorgen für optimales Klima Von Anfang 2023 bis Mitte 2024 entstand daher in die Nähe des Wein- und Kulturzentrums auf einer Grundfläche von 1.600 m² eine neue Kelterhalle. Sie erstreckt sich teilweise über zwei Etagen und verfügt neben Werkstatt- und Technikräumen über ein Lager, ein Labor sowie ein Büro, einen Personalraum und diverse Sanitäreinrichtungen. Das zentrale Element des Gebäudes bildet jedoch die winkelförmige Tankhalle mit Traubenannahme, Tankraum und Kühllager. Annette Kormann vom Architekturbüro Mohr aus Immenstaad erklärt die Besonderheit der Maßnahme: „Eine ganz entscheidende Rolle für die Qualität der Weinproduktion spielt die Klimatisierung der Kelterumgebung. Die Temperatur in der Kelterhalle darf 19 Grad nicht übersteigen. Insbesondere während der Lagerung sind Temperaturschwankungen zu vermeiden. Auch eine korrekte Luftfeuchtigkeit ist von großer Bedeutung“. Fertigteilbauweise ermöglicht Verzicht auf rauminnere Stützen „Da die Ausführung der Kelterhalle ohne rauminnere Stützen erfolgen musste, haben wir uns zu einer Bauweise mit Thermo- und Doppelwänden in Betonfertigteilbauweise entschieden. Eine Holzkonstruktion schied wegen Auflagen seitens des Brandschutzes, der zuerwartenden hohen Luftfeuchtigkeit sowie möglicher Anpralllasten aus. Die Geometrie der Halle ergab sich dabei aus den technischen Einrichtungen und dem vorgegebenem Kelterablauf seitens des Kellermeisters. Durch die eingesetzten großen Holztüren in Eiche, einer schräg gestellten Treppe und einer ansprechenden Beleuchtung im vorgelagerten Büro und Empfangsbereich, wird das Gebäude ästhetisch aufgewertet. Aufgrund der Anforderungen an die Lebensmittelhygiene, wurden die Wände zudem innenseitig hydrophobiert“, so Kormann. Schnelle Montage dank Vorfertigung im Betonwerk Verbaut wurden insgesamt über 2.100 m² Thermo- und 500 m² Doppelwände des Syspro-Fertigteilherstellers Hans Rinninger & Sohn GmbH & Co. KG. Christian Merkle, Vertriebsleiter des Betonwerks aus Kißlegg im Allgäu beschreibt die Besonderheiten dieser industriell vorgefertigten Wandsysteme: „Die hier nach höchsten wärmeschutztechnischen Anforderungen verbauten Thermowände haben eine innenliegende EPS-Dämmung von 140 mm. In Bereichen der Brandwände wurde eine Dämmung aus Mineralwolle von 140 mm eingebracht. Diese Kerndämmung verfeinert die bauphysikalischen Eigenschaften der Doppelwand und trägt somit entscheidend zur Energieeinsparung bei. Ein weiterer Vorteil: Die Wände sind so weit vorgefertigt, dass sie auf der Baustelle schnell montiert werden können. Nach der Montage werden diese lediglich mit Ortbeton vergossen. Zudem entfallen weitere zeit- und kostenintensive Arbeitsschritte wie beispielsweise Verputzarbeiten oder das Anbringen eines Wärmedämmverbundsystems im Geschossbau“, so Merkle. Planmäßig zur Weinlese im Herbst 2024 wurde die Kelterhalle in Meersburg in Betrieb genommen. Dank der günstigen Wetterlage und einer optimalen Klimatisierung der Kelterhalle stand einem guten Jahrgang nichts mehr im Wege. Bildrechte: © Nina Baisch Zurück

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Infrastrukturelle und technische Herausforderungen

Infrastrukturelle und technische Herausforderungen Entwässerungssystem für den Siemens Campus Erlangen Projekt: Siemens Campus,Erlangen Investitionsvolumen: über 1 Mrd. € Gesamtfläche: 75 Fußballfelder (rund 1,1 km²) Projektdauer: 2014 bis 2030 Bauherr: Siemens AG Betonrohre und -schächte: HABA-Beton Johann Bartlechner KG, Kirchweidach Bauunternehmen: Josef Rädlinger Ingenieurbau GmbH, Windorf Planung: SRP Schneider & Partner Ingenieur-Consult GmbH, Nürnberg Das Projekt „Siemens Campus Erlangen“ ist für die Stadt Erlangen ein bedeutendes städtebauliches Vorhaben, das seit 2014 im Süden derStadt realisiert wird. Es umfasst die Schaffungeines neuen Stadtteils, der für Arbeiten,Forschen undWohnen konzipiert ist.Siemens investiert übereineMilliardeEuro in den Campus, der als einer der größten Standorte des Konzerns weltweit dienen soll. Der Campuserstreckt sich übereine Fläche von etwa 75 Fußballfeldern und integriert moderne Arbeitsplätze, Forschungseinrichtungen, Wohnräume und öffentliche Einrichtungen. Der Siemens Campus knüpft an die lange Geschichte des Unternehmens in Erlangen an, die nach dem Zweiten Weltkrieg begann. Mit dem Campus-Projekt manifestiert Siemens seine starke Präsenz in der Metropolregion Nürnberg, in der Konzern 38.500 Mitarbeitende an rund 50 Standorten beschäftigt. Der Campus dient nicht nur der Bündelung von Arbeitsplätzen, sondern auch als Innovationszentrum für Schlüsseltechnologien wie nachhaltige Energie und Leistungselektronik. Ein Projekt in dieser Größenordnung bringt sowohl infrastrukturelle als auch technische Herausforderungen mit sich. Eine der zentralen Aufgaben war die Entwicklung eines leistungsfähigen Entwässerungssystems, das den Anforderungen eines modernen und nachhaltigen Campus gerecht wird. Entwässerungskonzept mit Rückstaukanal Im Rahmen der Generalentwässerungsplanung durch die Stadt Erlangen und deren Entwässerungsbetrieb wurde ein umfassendes Konzept entwickelt, das ein spezifisches Rückstauvolumen für jedes der acht Module des Siemens Campus berücksichtigt. Diese Stauraumkanäle sind hintereinandergeschaltet, um die entstehenden Wassermengen effizient zu managen und eine Überlastung des bestehenden Kanalsystems in der Paul-Gossen-Straße zu verhindern. Da diese bestehenden Kanäle die zusätzlichen Wassermengen nicht schadlos aufnehmen können, war die Installation eines Rückstaukanals zur Rückhaltung und Zwischenspeicherung des Wassers unerlässlich. Diese Maßnahme reduziert das Risiko von Überschwemmungen und erhöht die Sicherheit und Funktionsfähigkeit des gesamten Campus. Dimensionierung des Kanalvolumens Das Kanalvolumen des Siemens Campus wurde so ausgelegt, dass es einer Überlaufhäufigkeit von n=0,2 entspricht. Das bedeutet, dass das Kanalsystem statistisch gesehen weniger als einmal in fünf Jahren überläuft. Diese Auslegung wurde so gewählt, dass das System bei üblichen Wetterereignissen zuverlässig funktioniert. Wassermengen und Rückhaltekapazität Die festgelegten Einleitungsmengen für jedes Gebäude auf dem Siemens Campus mussten bei der Planung des Entwässerungssystems streng eingehalten werden. Die Dimensionierung der Kanäle erlaubt es, die Wassermengen, die von den öffentlichen Verkehrs- und Gehwegen (circa 22.000 m²) anfallen, direkt in die Stauraumkanäle zu leiten. Dafür wird ein ganzheitliches Kanalsystem gebaut, darunter auch Rohre mit einem Durchmesser von 2,60 m. Die Dimensionierung wurde so konzipiert, dass die entstehenden Wassermengen effektiv gespeichert und abgeführt werden können. Materialauswahl und Bauweise Die Materialwahl für das Kanalbauprojekt auf dem Siemens Campus wurde durch den Entwässerungsbetrieb der Stadt Erlangen vorgegeben. Zum Einsatz kamen vorgefertigte Betonrohre im Drachenprofil, die aufgrund ihrer Robustheit, Langlebigkeit und der besseren Handhabbarkeit bei der Installation und Wartung ausgewählt wurden. Die Betonrohre erfüllen die hohen Anforderungen an Stabilität und Widerstandsfähigkeit, die bei einem Projekt dieser Größenordnung unerlässlich sind. Entscheidung für das Drachenprofil Ein wesentlicher Aspekt des Kanalbaus war die Wahl des Kanalprofils. Für den Siemens Campus entschied man sich für das Drachenprofil, das gegenüber den herkömmlichen kreisrunden oder Ei-förmigen Profilen mehrere Vorteile bietet. Das Drachenprofil wurde aus hydraulischen Gründen gewählt, um Ablagerungen zu verhindern und die Unterhaltungskosten des Entwässerungsbetriebs (EBE) zu minimieren. Aufgrund des geringen Längsgefälles des Geländes besteht ein erhöhtes Risiko für Ablagerungen, dem durch das Drachenprofil wirksam begegnet wird. Darüber hinaus bietet das Drachenprofil eine kompaktere Bauweise und erleichtert den Zugang für Wartungszwecke, was die Betriebssicherheit des Kanalsystems weiter erhöht. Infrastrukturmaßnahmen Modul 8: Kanaldimension: Drachenprofil DN 2600, insgesamt wurden 72 Rohre einschließlich der Gelenkstücke in dieser Dimension produziert, geliefert und eingebaut. Betonschächte: Vorgefertigte Schächte mit einem Gewicht von bis zu 50 Tonnen wurden vor Ort versetzt. Transport und Verlegeprozess Der Transport der vorgefertigten Betonrohre stellte eine logistische Herausforderung dar, da die Rohre aufgrund ihrer Größe und ihres Gewichts sorgfältig gehandhabt werden mussten. Spezielle Transportfahrzeuge wurden eingesetzt, um die Rohre sicher zur Baustelle zu bringen. Dabei wurde der Transportprozess präzise geplant, um Verzögerungen zu vermeiden und den Baufortschritt nicht zu beeinträchtigen.Beim Verlegeprozess wurden die Rohre mithilfe von Schwerlastkränen an ihren endgültigen Standort gehoben. Aufgrund der großen Dimensionen und der speziellen Form des Drachenprofils war es wichtig, die Rohre exakt auszurichten und sicher in die vorbereiteten Rohrgräben zu verlegen. Dabei wurde besonderes Augenmerk auf die Stabilität des Untergrunds und die Dichtigkeit der Verbindungen zwischen den einzelnen Rohrelementen gelegt, um eine langfristige Funktionsfähigkeit des Kanalsystems zu gewährleisten.Berücksichtigung von Klimaveränderungen Eine Überarbeitung der Bebauungspläne für die noch offenen Module des Siemens Campus ist derzeit im Gange, bei der Ereignisse, die ihre Ursache in der Klimaveränderung haben, stärker in die Planung einbezogen werden sollen. Hierbei wird auch das Konzept der Schwammstadt in Betracht gezogen, um die Anpassung an zukünftige Klimabedingungen zu gewährleisten. Eine natürliche Versickerung des Wassers ist auf dem Siemens Campus jedoch aufgrund des oberflächennahen Sandsteins nicht möglich. Technische Herausforderungen und Lösungsansätze Die größte technische Herausforderung bei diesem Projekt bestand darin, ein Entwässerungssystem zu entwickeln, das sowohl den aktuellen als auch den zukünftigen Anforderungen gerecht wird. Durch die Wahl des Drachenprofils und die sorgfältige Planung des Rückstauvolumens konnte ein System geschaffen werden, das auch unter schwierigen Bedingungen zuverlässig funktioniert. Die Materialwahl und die Berücksichtigung der spezifischen Gegebenheiten vor Ort waren entscheidend für den Erfolg des Projekts. Zukünftige Anpassungen, insbesondere im Hinblick auf Klimaveränderungen, werden die Nachhaltigkeit und Funktionalität des Entwässerungssystems weiter verbessern. Fazit Der Bau des Entwässerungssystems für den Siemens Campus in Erlangen ist ein gelungenes Beispiel für die erfolgreiche Umsetzung komplexer infrastruktureller Maßnahmen. Durch die innovative Wahl des Drachenprofils, die sorgfältige Planung und die Berücksichtigung lokaler Gegebenheiten konnte ein System geschaffen werden, das den hohen Anforderungen eines modernen Campus entspricht. Der Siemens Campus ist somit nicht nur für die heutigen, sondern auch für die zukünftigen Herausforderungen bestens gerüstet. Bildquelle: Bildrechte: © HABA-Beton Johann Bartlechner KG Zurück

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Neuer Kreisverkehr an der B 62 in Bad Laasphe

Neuer Kreisverkehr an der B 62 in Bad Laasphe Gute Lösung für überdimensionale Fahrzeuge Zur Beschleunigung des Verkehrsflusses und zur Entschärfung von Unfallschwerpunkten haben sich Kreisverkehrsplätze (KVP) als gute Lösung etabliert. Diese bieten einen gesteigerten Durchlass an Fahrzeugen und eine höhere Verkehrssicherheit im Vergleich zu vorfahrts- oder signalgesteuerten Kreuzungen. Je nach verkehrlicher Situation werden KVP unterschiedlich dimensioniert. Im innerstädtischen Bereich allein aus Platzgründen zumeist mit etwas schmaleren Fahrstreifen. Außerhalb von Ortschaften darf es oft etwas großzügiger sein. Bei der grundhaften Erneuerung eines KVP in Bad Laasphe im Wittgensteiner Land in Westfalen, setzten die Planer auf eine ganz besondere Lösung, die auch für überdimensional lange Fahrzeuge ausgelegt ist. Die Stadt Bad Laasphe befindet sich im Oberen Lahntal südöstlich des Hauptkamms des Rothaargebirges. Sie liegt an der B62, einer der längeren Bundesstraßen quer durch das Zentrum Deutschlands. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens hatte der Knotenpunkt Bahnhofstraße/Marburger Straße vor der Ortsdurchfahrt immer schon eine besondere Bedeutung für die Kleinstadt. Im Zuge des weiterhin steigenden Verkehrsaufkommens entschieden sich die Verantwortlichen im Jahr 2023 zu einer grundhaften Erneuerung des bisher als Kreisverkehr ausgebauten Knotenpunktes. Stefan Färber, Geschäftsführer des Ingenieurbüros Leakcon GmbH aus Olpe schilderte die Maßnahme so: „Neben der Gewährleistung einer besseren Entwässerung und dem Umbau von zwei Haltestellen des ÖPNV im erweiterten Knotenpunktbereich an der B62, stand bei der Sanierungsmaßnahme vor allem eine Optimierung der Verkehrsführung im Fokus. Ziel war es einerseits, den hier häufig passierenden überlangen Schwertransportern (zum Beispiel für Windräder oder militärische Zwecke) eine ordnungsgemäße Durchfahrt zu ermöglichen, ohne dass Randsteine beschädigt werden, andererseits sollte die Fahrbahn optisch so schmal bleiben, dass der normale Verkehr nicht mit zu hoher Geschwindigkeit den Kreisel durchfährt“, so Färber. Bordsteinklebetechnik aus dem Betonsteinwerk Hermann Meudt Der Einbau des Kreisels erfolgte mit Hilfe der Bordsteinklebetechnik aus dem Betonsteinwerk Hermann Meudt aus Wallmerod. Die Verklebung erfolgt dabei über ein Dünnbettklebeverfahren, bei dem die Bordsteine mit der geschnittenen Seite verklebt werden. Stefan Färber zu den Vorteilen dieser Bauweise: „Während die Innensteine des Kreisels auf den Binder geklebt wurden, konnten sämtliche anderen Bordsteine, die hier als Randbegrenzungen zum Einsatz kamen, auf die fertige Fahrbahn aufgeklebt statt konventionell eingebaut werden. Ein großer Vorteil der Klebetechnik besteht darin, dass die Flachbordsteine – hier vorwiegend der Flachbordstein 20 x 20 – einfach auf die vorhandene Fahrbahn geklebt werden. Weil die Fahrbahn in einem Schritt durchasphaltiert werden kann, spart man sich im Vergleich zur konventionellen Bauweise, bei der zunächst die Bode gesetzt und erst dann die Fahrbahn oft mühsam angearbeitet werden muss, viel Zeit. Die Behinderungen während des Umbaus der Kreuzung konnten daher auf ein Mindestmaß reduziert werden“, so Färber. Überfahrbare Randstreifen für den Schwerlastverkehr Aber insbesondere die Optimierung der Verkehrsführung wurde hier besonders elegant gelöst. Hierzu Stefan Färber: „Um zur Reduzierung der Fahrgeschwindigkeit die geforderte Auslenkung durch die Kreismittelinsel zu erzielen und gleichzeitig die Befahrbarkeit für den Schwerverkehr zu gewährleisten, wurde ein Innenring zur Unterteilung der Kreisfahrbahn geplant. Für die Befahrbarkeit für Sonderzwecke wurde eine Fahrspurbreite von durchgehend mindestens 4,75 m beziehungsweise 7,30 m Fahrbahnbreite geplant. Im Bereich der Fahrbahnteiler des Kreisverkehrsplatzes wurden diese mittels überfahrbarer Randstreifen sichergestellt. Diese wurden mit einem Flachbord (FB 20 x 20) als Klebebord ausgeführt.“ Flexibilität bei provisorischen Verkehrsführungen Entsprechend der Gestaltungsgrundsätze für KVP wurden zusätzlich Fahrbahnteiler an der freien Strecke in allen vier Kreiszufahrten angelegt. Diese wurden auch als Überquerungshilfen für den Fußgängerverkehr ausgebildet. Um eine homogene Trag- und Binderschicht herstellen zu können, wurden die Borde der Fahrbahnteiler auf der Asphaltbinderschicht als Klebeborde ausgeführt. Stefan Färber zu den Vorteilen der Bordsteinklebetechnik: „Ein Grund für die Ausführung mit Klebeborden war die hohe Flexibilität bei provisorischen Verkehrsführungen währen der Bauzeit. Ein weiterer Vorteil besteht für uns darin, dass die Steine bereits werkseitig durch Absägen auf eine exakt gleiche Höhe von 15 cm gebracht werden. Fertigungsbedingte Höhenschwankungen werden dadurch eliminiert und damit die Steine für die Verklebung sozusagen kalibriert. Maßtoleranzen sind damit nahezu ausgeschlossen.“ Dank zahlreicher Radien und Formsteine, die das Sortiment aus dem Hause Meudt umfasst, können die zu realisierenden Querungen und Fahrbahneinfassungen nahezu ohne Schneideaufwand realisiert werden. „Auch dies spart uns viel Zeit und ermöglicht eine sehr professionelle Ausführung“, erklärt Stefan Färber. Bildrechte: © Hermann Meudt Betonsteinwerk GmbH Zurück

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Der Energiepark Witznitz

Der Energiepark Witznitz Ein Meilenstein der Energiewende: Transformation einer ehemaligen Kohleregion Projekt: Solarpark und Renaturierung Bergbauflächen, Landkreis Leipzig Projektierer: MOVE On Energy Hersteller: Scheidt GmbH & Co. KG, Werk Arnstadt Baujahr: Juni 2022 bis April 2024 Der Energiepark Witznitz erstreckt sich über 500 ha ehemaliger Bergbauflächen südlich von Leipzig und ist ein herausragendes Beispiel für die erfolgreiche Umwandlung einer ehemaligen Kohleregion in eine Anlage zur nachhaltigen Energiegewinnung. Mit einer Leistung von 650 Megawatt (MW) und über 1,1 Mio. Solarmodulen gilt dieser Park als Europas größter Solarpark. Errichtet wurde der Energiepark vom Projektierer Move On Energy auf dem Gelände eines ehemaligen Braunkohletagebaus – ein symbolischer Wandel von fossilen Energieträgern hin zu erneuerbaren Energien. Dieses Projekt setzt neue Maßstäbe in der Energiewende.Technische Innovationen und Prozessoptimierung Der Energiepark Witznitz nutzt bifaziale Glas-Glas-Module, die in Ost-West-Ausrichtung installiert sind. Diese Module maximieren die Energieausbeute, indem sie sowohl direktes als auch reflektiertes Sonnenlicht nutzen. Insgesamt wurden 3.500 Wechselrichter und 207 Trafostationen installiert, um die erzeugte Energie effizient zu bündeln. Durch die konsequente Standardisierung der Komponenten und die Optimierung der Installationsprozesse wurden sowohl Kosteneinsparungen erzielt als auch die Bauzeit deutlich verkürzt. Die Rolle der Scheidt GmbH & Co. KG: Wesentliche Infrastrukturlieferungen Die Scheidt GmbH & Co. KG, ein inhabergeführtes Familienunternehmen mit Stammsitz in Rinteln, leistete einen wichtigen Beitrag zur Realisierung des Energieparks Witznitz. Als „Ausrüster der Energiewende“ lieferte das Unternehmen entscheidende Infrastrukturelemente, die den erfolgreichen Betrieb dieses Großprojekts ermöglichen. Zu den gelieferten Komponenten gehören: 207 Trafostationen 15 Übergabestationen 3 Schalthäuser in Elementbauweise 2 Transformatorenfundamente mit Auffangwannen Kabelkanäle als Betonfertigteile für die Trassenführung der elektrischen Leitungen im Erdreich Brandschutzwände zwischen Großtrafo und benachbarten Baukörpern Alle Bauteile wurden im Werk in Arnstadt produziert und entsprechen den höchsten Qualitätsstandards. Beton spielt – als besonders robustes und langlebiges Material – eine zentrale Rolle bei den gelieferten Bauteilen. So wurden beispielsweise die Auffangwannen, die als Transformatorenfundamente dienen, aus speziellen Betongüten gefertigt, um eine sichere Dichtigkeit gegenüber Öl zu gewährleisten und so das umliegende Erdreich zu schützen. „Umschalten auf Zukunft“ Mit dem Leitmotiv „Umschalten auf Zukunft“, verbindet das Unternehmen Tradition und Innovation, nicht erst seit der Führung durch die neue Unternehmergeneration. Der Seniorchef, Vater der heutigen dynamischen und engagierten Geschäftsführerin, war bereits in den 1970er Jahren maßgeblich an der Entwicklung der damals revolutionären Trafostation in Fertigteilbauweise beteiligt, die in Zusammenarbeit mit Partnern aus der Energiewirtschaft entstand. Als Spezialist für Beton- und Elektroausbau vereint Scheidt die Kompetenzen, die für die Energieinfrastruktur von entscheidender Bedeutung sind. 1998 als Bauunternehmen gegründet, ist das Familienunternehmen über die Jahre zum „Betonflüsterer“ avanciert. Die Scheidt-Produkte werden auch besonderen Anforderungen, unter anderem bei Auffangwannen oder Brandschutzwänden, gerecht.Effiziente Bauprozesse dank zertifizierter Komponenten und vorproduzierter Bauteile Im Energiepark Witznitz kamen insgesamt 12 Auffangwannen als Transformatorenfundamente zum Einsatz. Alle Auffangwannen aus dem Haus Scheidt haben die DIBt-Zulassung. Mit der bundesweit gültigen allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) konnte der bauordnungsrechtliche Genehmigungsprozess signifikant verkürzt werden, da die wasserrechtliche Eignungsfeststellung dort bereits bestätigt ist. Die von Scheidt gelieferten Komponenten, darunter auch frei konfigurierbare Schalthäuser in Elementbauweise, zeichneten sich durch ihre schnelle Verfügbarkeit und gleichbleibend hohe Qualität aus. Der Einsatz vorproduzierter Bauteile trug wesentlich zu einer effizienten Bauzeit und einer gesicherten Qualität bei. Umwelt- und Naturschutz: Entwicklung ökologischer Ausgleichsflächen Im Rahmen des Projekts wurde auch großer Wert auf Umwelt- und Naturschutz gelegt. Zur Kompensation der Eingriffe in die Natur wurden zusätzlich zum Energiepark 160 ha ökologische Ausgleichsflächen entwickelt. Diese Flächen tragen zum Schutz der Biodiversität bei und fördern gleichzeitig soziale Projekte sowie den Tourismus in der Region. Energieeinspeisung und Vermarktung: Integration in das Höchstspannungsnetz Die Einspeisung der erzeugten Energie erfolgt direkt in das 380-kV-Höchstspannungsnetz. Zu diesem Zweck wurden zwei Umspannwerke errichtet, die von der Firma MOVE On Energy konzipiert und gebaut wurden. Die langfristige Vermarktung der erzeugten Energie erfolgt über ein Power Purchase Agreement (PPA) mit Shell. Der Strom wird unter anderem an Rechenzentren von Microsoft geliefert, was die Bedeutung des Energieparks für die digitale Infrastruktur verdeutlicht. Finanzierung und politische Unterstützung Der Energiepark Witznitz wurde von dem Versicherungskonzern SIGNAL IDUNA und dernen Tochter HANSAINVEST Real Assets GmbH finanziert und zum Großteil erworben, ohne auf staatliche Förderungen zurückzugreifen. Die feierliche Eröffnung des Parks fand in Anwesenheit von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer statt und unterstreicht die politische und wirtschaftliche Bedeutung dieses Projekts für die deutsche Energiewende. Fazit: Ein Modell für die Zukunft der Energiewende Der Energiepark Witznitz ist nicht nur ein bedeutendes technisches Vorhaben, sondern auch ein Symbol für den erfolgreichen Übergang von einer kohleabhängigen Region zu einer nachhaltigen Energieerzeugung. Die Kombination aus fortschrittlicher Technologie, umfassenden Umweltschutzmaßnahmen und einer stabilen finanziellen Basis macht dieses Projekt zu einem Vorbild für zukünftige Energiewendeprojekte in Deutschland und Europa. Die maßgeschneiderten Lösungen der Scheidt GmbH & Co. KG trugen entscheidend dazu bei, dass dieses Vorhaben in kurzer Zeit und mit höchster Qualität umgesetzt werden konnte. Bildrechte: © Scheidt GmbH & Co. KG Zurück

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Pausenhof des Johannes Gymnasiums Lahnstein

Pausenhof des Johannes Gymnasiums Lahnstein Pflasterflächengestaltung mit RC-Betonstein entlastet die Umwelt Projekt: Pausenhof Johannes Gymnasium Lahnstein Auftraggeber: Bischöfliches Ordinariat Limburg Planung: Stadt und Freiraum Planungsbüro Sabine Kraus, Limburg Ausführung: Horst Schulz Bauunternehmung GmbH, Koblenz Hersteller Betonstein: KANN GmbH Baustoffwerke, Bendorf www.kann.de Bei der Befestigung von Flächen mit Betonpflastersteinen rückt das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt. Planende und Auftraggebende achten vermehrt auf den Umweltfaktor der eingesetzten Materialien, wenn es gilt, öffentliche und private Bereiche neu zu gestalten. Die Betonsteinhersteller entwickeln daher Konzepte zur Reduzierung des Rohstoffbedarfs sowie CO2-Verbrauchs und setzen sie bei den Produkten ihrer Angebotspalette um. Innovativer Ansatz Der Betonsteinhersteller KANN GmbH Baustoffwerke nutzt beispielsweise bei seinem nachhaltig gefertigten Gestaltungspflaster Vios RX40 mindestens 40 % wiederverwendeten Beton. Das dafür benötigte Basismaterial wird regional und ortsnah bei Bau- und Sanierungsarbeiten recycelt und aufbereitet. Die Steine alter Pflasterflächen werden dafür genauso ausgebaut und zerkleinert wie anderer Betonbruch. Der Vorteil liegt auf der Hand: Einerseits gelangt das Material in den Wertstoffkreislauf zurück und kann erneut genutzt werden, andererseits lässt sich gleichzeitig der Abbau von Primärrohstoffen reduzieren. Außerdem ergeben sich durch diese Vorgehensweise kurze Wege für den Rohstofftransport und in der Folge CO2-Einsparungen. Die ökologische Gesamtbilanz von Bauvorhaben profitiert davon in jedem Fall. Stabil, langlebig und optisch attraktiv Zusammen mit Bindemitteln und weiteren Zuschlagstoffen entsteht aus dem Altmaterial der Kernbeton für neue Gestaltungssteine. Der Formungsprozess läuft bei den Recyclingsteinen genauso ab, wie bei den Steinen aus konventioneller Produktion. Während für den Kernbeton das Recyclingmaterial zum Einsatz kommt, entsteht die sichtbare Oberflächenschicht aus den gleichen Materialien, die auch bei der herkömmlichen Herstellung verwendet werden. Daher sind RC-Produkte weder rein optisch noch qualitativ von Betonsteinen ohne Recyclingmaterial zu unterscheiden. Sie sind genauso stabil und langlebig wie „Neuware“ und werden in zahlreichen Oberflächenvarianten sowie Farben angeboten. Mit dem Blauen Engel ausgezeichnet Für die vorbildliche Umsetzung der Nachhaltigkeitskriterien wurde dem Recyclingpflaster Vios RX40 im Jahr 2022 das Umweltsiegel „Blauer Engel“ verliehen. Bei der Prämierung von Betonwaren gilt die ganzheitliche Betrachtung der Ökobilanz. Entscheidend sind außerdem gehobene Ansprüche an den Gesundheits- und Verbraucherschutz sowie eine entsprechende Transparenz. Der hohe Recycling-Anteil bei den Rohstoffen in der Herstellung fließt genauso in die Beurteilung ein wie die Freiheit von ökotoxischen Stoffen – beispielsweise Biozide und Halogene. Zusätzlich sind für die Produktion mindestens 50 % Ökostrom einzusetzen und die entstandenen CO2-Emissionen zu kompensieren. Eine hohe Lebensdauer und umweltfreundliche Entsorgung stellen weitere wichtige Faktoren dar. Alle genannten Forderungen werden vom Recyclingstein Vios RX40 Punkt für Punkt erfüllt. 2021 ist das Pflaster bereits mit dem Plus X Award ausgezeichnet worden. In der Umsetzung Als Referenzobjekt für die Pflasterflächengestaltung mit RC-Betonstein befindet sich derzeit die Neugestaltung eines Schulareals mit Pausenhof in Lahnstein in der Umsetzung. Hier wurde sämtliches altes Betonsteinpflaster ausgebaut und der Verwertung im nahen Werk Bendorf zugeführt. Die zeitgemäße Neugestaltung erfolgt mit großen Pflasterformaten in den Abmessungen 80 x 60 cm sowie 60 x 40 cm in der objektbezogenen Farbgebung sandgrau mit feingestrahlter Oberfläche. Dabei handelt es sich um einen Farbmix aus vier verschiedenen hellen, aufeinander abgestimmten Farbtönen. Bildrechte: © Kann GmbH Baustoffwerke Zurück

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Von Anfang an ökologisch und sauber

Von Anfang an ökologisch und sauber Neubaugebiet in Freudental mit Stuttgarter Sickerstein befestigt Projekt: Neubaugebiet/Flächenbefestigungen, Freudental Planung: Modus Consult Gericke GmbH & Co. KG, Karlsruhe Bauherr: Regio-Bau Bietigheim-Bissingen Mohr Hersteller: Flächenbefestigungen: Adolf Blatt GmbH & Co. KG Baujahr: 2021 Wird in Deutschland ein neues Wohngebiet erschlossen, so besteht die Straßenbefestigung anfangs oftmals nur aus einer losen Schotterdecke. Erst nachdem ein Großteil der Hochbaumaßnahmen fertig gestellt wurde, kommt es dann zum Endausbau der Straße. Die Begründung liegt auf der Hand, denn schließlich soll die frisch erstellte Fahrbahn durch die schweren Baufahrzeuge keinen Schaden nehmen. Darunter zu leiden haben die Anwohner, die aus diesem Grund zunächst mit einigem Dreck und Staub leben müssen. In der Gemeinde Freudental im Landkreis Ludwigsburg in Baden-Württemberg entsteht derzeit ein Neubaugebiet, bei dem die Straßen und Gehwege von Anfang an so für den Endzustand befestigt wurden, dass trotz intensiver Nutzung durch Baufahrzeuge keine Schäden entstehen und gleichzeitig die anfallenden Niederschläge ortsnah versickern. Auf einem Areal von etwa 3 ha entstehen derzeit im Neubaugebiet „Alleenfeld“ 38 Einfamilienhäuser, drei Mehrfamilienhäuser und 14 Wohneinheiten in Doppel- und Reihenhäusern. Bereits bis Ende 2021 liefen die Erschließungsmaßnahmen inklusive der Befestigung der Straßen und Gehwege. Die ringförmig um das Areal angelegte Anwohnerstraße wurde asphaltiert, Verbindungsstraßen, einige Kreuzungsbereiche, ein Spielplatz und die Gehwege dagegen mit einem speziellen Pflasterbelag befestigt. Ann- Kathrin Meilicke von der Modus Consult Gericke GmbH & Co. KG aus Karlsruhe beschreibt die Maßnahme: „Aus optischen Gründen haben wir uns dazu entschieden, überall dort, wo es möglich war, die Flächenbefestigung mit Betonpflastersteinen durchzuführen. Gesucht war ein Pflasterbelag, der durch eine ansprechende Farbgestaltung in der Lage ist, den Straßenraum optisch aufzuwerten. Andererseits bestanden technische Anforderungen an den Belag, denn die Steine sollen durch die Belastungen der Baufahrzeuge und auch nach Abschluss der Bauphase durch die Befahrung von Müll- und Lieferfahrzeugen keinen Schaden nehmen“. Aber noch zwei weitere Aspekte waren der Planerin wichtig: „Zum einen suchten wir nach einem regionalen Anbieter für die rund 2.900 m2 großen Pflasterflächen, zum anderen bestand die Vorgabe seitens der Kommune, die anfallenden Niederschläge möglichst ortsnah flächig zu versickern“. Gute Erfahrung mit dem Stuttgarter Sickerstein Da man in Freudental bereits bei einigen anderen Projekten sehr gute Erfahrungen mit dem Stuttgarter Sickerstein vom Betonwerk Adolf Blatt aus dem nahe gelegenen Kirchheim am Neckar gemacht hatte, war dieses auch hier erste Wahl. Hierzu die Planerin von Modus Consult: „Bei dem hier verwendeten Stuttgarter Sickerstein versickern die anfallenden Niederschläge unmittelbar durch den Stein.“ Dieser wurde hier im Format 24 cm x 16 cm in den Steindicken 8 cm, 10 cm und 14 cm eingebaut. Weil er aus haufwerksporigem Beton gefertigt ist, erfüllt er die geforderten Werte für die Wasserdurchlässigkeit von mindestens 540 l pro Sekunde und ha spielend. Dies entspricht dem doppelten Bemessungsregen und bedeutet, dass es auch bei einem stärkeren Regenereignis kaum zu einem Oberflächenabfluss kommen wird. Die Planerin fährt fort: „Die Pflaster- und Asphaltflächen sind zwar an den Kanal angeschlossen, aber über das Pflaster versickert ein Großteil des Wassers in die darunterliegenden Tragschichten.“ Ein weiterer Vorteil ergibt sich aus der geringen Fugenbreite des verwendeten Steinsystems. Anders als bei anderen versickerungsfähigen Systemen, wird der Stuttgarter Sickerstein mit einer relativ geringen Fugenbreite von 3 mm bis 5 mm verlegt, so dass als Nebeneffekt auch der Wildkräuteranwuchs minimiert wird. Sandsteingelbes Pflaster bringt schönes Ambiente Halten die neu befestigten Pflasterflächen auch den Belastungen der Baufahrzeuge stand? Für die Gehwege wurden 10 cm dicke Steine und für die Mischverkehrsflächen sogar 14 cm starke Steine eingebaut. Verlegt im Ellenbogenverband ergibt sich damit eine sehr stabile Fläche, obwohl die Steine aus haufwerksporigem Beton gefertigt wurden. Auch optisch können sich die Pflasterflächen sehen lassen: Die in Sandsteingelb gehaltenen Gehwege und insbesondere der in diesem Farbton befestigte Spielplatz bringt ein sehr schönes Ambiente für das neue Wohngebiet. Beim Farbton für den Straßenbelag fiel die Entscheidung auf „Novita“, einem trendigen Muschelkalk-Farbton. Im „Alleenfeld“ wird es noch eine Weile dauern, bis alle Baumaßnahmen abgeschlossen sind. Das Pflastersystem hat aber schon jetzt die Erwartungen der Planer erfüllt. Nähere Informationen über dieses Steinsystem sowie wichtige Details rund um den Einsatz sind unter www.blatt-beton.de abrufbar. Bildrechte: © Adolf Blatt GmbH + Co. KG Zurück

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Bauernhaus nach historischem Vorbild

Bauernhaus nach historischem Vorbild Innovationsgeist trifft auf gute Tradition Projekt: Bauernhaus, Rottenburg-Schwalldorf Planung: Frank Rattay, Pfullingen Bauherr: Alexander Freund, Rottenburg-Schwalldorf Hersteller: Beton Kemmler GmbH Baujahr: 2021 Wer im Rottenburger Ortsteil Schwalldorf von der Dorfstraße in die Turmstraße einbiegt, kann dieses Bauernhaus überhaupt nicht übersehen. Unter dem Heuboden mit Blick auf die Dorfkirche führt hier seit fast zweihundert Jahren eine 3,80 m breite und 4,50 m hohe Durchfahrt durch das Haus. Bis zum Jahr 2016 funktionierte der bemerkenswerte „Tunnelweg“ noch im uralten, originalen Gemäuer, das einst die Ururgroßeltern von Alexander Freund bauten. Früher waren es Pferdekutschen, heute sind es beachtliche Trucks der Müllabfuhr, die sich hier ihre Durchfahrten suchen. Das originale Bauernhaus gibt es jetzt nicht mehr: Dort, wo früher die Pferde und anderes Vieh unter dem Heuboden ihre Stallplätze hatten, hat der heutige Hausherr sein neues Zuhause mit ganz besonderer Ausstattung bauen lassen. Der Neubau ist – bis auf die Holzbalken-Konstruktion des Satteldaches – im Jahr 2021 komplett aus Betonfertigteilen gebaut worden. Das Besondere dabei: In Form und Größe ist das neue Haus eine fast originale Kopie des alten Bauernhauses. „Klar, hätte ich gerne unser altes Haus behalten und saniert. Die morschen Balken und maroden Mauern konnte man aber nicht mehr retten. Ein Neubau musste her“, erläutert Alexander Freund diese besondere Replik der alten Gebäudeform. Um die ursprüngliche Nutzfläche auch im neuen Haus belegen zu können, musste die seit zwei Jahrhunderten amtlich festgeschriebene Durchfahrt auch in der neuen Konstruktion eingearbeitet werden. Die Idee für die Konstruktion mit Betonfertigteilen hatte Alexander Freund bei einem Handwerkerauftrag für den Marketing-Leiter der Beton Kemmler GmbH entdeckt. Frank Fletschner baute damals ein großes und offen gestaltetes Mehrfamilienhaus mit Betonfertigteilen, aufwändiger Haustechnik und repräsentativer Inneneinrichtung in Reutlingen. „Das Haus gefiel mir sehr. Und mit Frank Rattay aus Pfullingen konnte ich in der Folge einen der renommiertesten Architekten für diesen Baustoff auch für mein Projekt gewinnen“, erläutert Freund, der sein neues Zuhause zu diesem Zeitpunkt noch für sich und seine Frau Anita plante. Eine Familie mit eigenen Kindern hatte das Paar damals noch gar nicht auf dem Zettel. „Die kamen während der Bauphase dann noch extra dazu“, berichtet der heute 44-jährige diese beiden familiären Großereignisse mit einem leisen Lächeln. Inzwischen wohnen die dreieinhalbjährige Linda und der zweijährige Maximilian gemeinsam mit Mama Anita und Papa Alexander im großen neuen Haus. Das hat eine Gesamthöhe von 13 m, eine Breite von 9 m und eine Länge von 17 m. Drinnen bieten die vier Etagen eine Gesamtwohnfläche von 411 m2. „Von der Dorfstraße aus gesehen gelangt man über einen Eingang auf der rechten Seite zu den beiden unteren Stockwerken, in der es zwei separate Wohnungen, Abstellräume sowie den Heizraum mit einem 1.000 l Wassertank und der Luft- Wärmepumpe gibt“, beschreibt Alexander Freund den Zugang dieses Hausteils. Einen Keller hat das neue „Tunnelhaus“ übrigens nicht. „Die Natursteinmauern im alten Gewölbekeller trugen nicht mehr. Wir mussten ihn daher zuschütten. Aber den alten Brunnen, den es hier gab, haben wir noch erhalten können“, erklärt der schwäbische Handwerker, der im Unternehmen mit einem Kompagnon über 30 Mitarbeiter beschäftigt. In die oberen beiden Dachgeschosse und damit in den eigentlichen Wohnbereich der Familie Freund gelangt man über den linken Eingang von der Tunneleinfahrt aus. „Im Erdgeschoss haben wir hier noch eine Garage und im ersten Stockwerk ein Gästezimmer. Von hier aus führt eine Betontreppe in die Dachgeschosse, wo wir wohnen. Die dritte Etage verfügt über einen großen, offenen Küchen- und Wohnzimmerbereich sowie ein separates Kinderzimmer“, erklärt Alexander Freund die Raumaufteilung. Das obere Dachgeschoss, in das man über eine zentral in den Raum gestellte Stahltreppe via Holzstufen gelangt, ist ebenso offen gestaltet. Hier befindet sich ein Büro, das Schlafzimmer des Ehepaars und der Zugang zur großen Terrasse. Die Innengestaltung ist in beiden Wohnetagen durch die klaren, pragmatischen Fügungslinien der auch innen unverputzten Betonelemente gekennzeichnet. Die Bodenbeläge und Fußleisten sind im gesamten Wohnbereich aus Steinmaterial in edler grau-silberner Optik gefertigt. Aufwändige Haustechnik sorgt für Komfort Die aufwändige Haustechnik leistet im gesamten Haus „verdeckte“ Arbeit – die Installationen dazu wurden bereits in die Schalen der Syspro-Betonfertigteile während der Produktionsphase integriert. BUS-Technik steuert dabei die Installationen: Über die Smart- Home-Ausstattung können per Flatscreens alle Informationen zu Temperaturen, Energieverbrauch und Lichtschaltungen abgelesen und bei Bedarf nachgeregelt werden. Ein besonderer Komfort, der der Familie Freund auch beim Einstieg in den Whirlpool auf der großen Dachterrasse im vierten Stock Freude bereiten dürfte. Das Becken dort ist vor neugierigen Blicken mittels hüfthoher Milchglaswände geschützt. Ein besonderes Detail im Fußboden des dritten Obergeschosses leistet vergleichbare Diskretion. Hier hat Alexander Freund ein großes horizontal liegendes Fenster über der Hausdurchfahrt einbauen lassen – mit Blick aufs Tunnelgeschehen. Das trittfeste Glas kann auf Knopfdruck verspiegelt werden. „Und wer dennoch zu neugierig unter dem Fenster lauert, für den habe ich noch eine besondere Abwehr eingebaut“, erklärt dieser. Per Knopfdruck kann er von der Wohnung aus gezielte Wasserspritzer auslösen, um neugierige Zeitgenossen in die „Flucht zu schlagen“. „Spaß muss sein. Ich kenne doch meine Naseweiße im Ort. Neugierig sind wir hier alle“, berichtet Alexander Freund in breiter schwäbischer Mundart. Einsatz von erneuerbarer Energie Für Heizung und Energie hat der Elektroinstallateur auf ebenso durchdachte Konzepte gesetzt. „Wenn du eine Luftwärmepumpe hast, solltest Du auch erneuerbare Energie bei der Stromgewinnung nutzen. Wir haben eine 10 KW Photovoltaik-Anlage auf das Dach gebaut. Außerdem habe ich im Haus einen Holzofen installiert, der nicht nur als Kamin dient, sondern mit eingebauter Wassertasche das Brauchwasser auch für das ganze Haus erhitzen kann“, erläutert der stolze Bauherr, der auch auf längere Stromausfälle vorbereitet ist. „Da habe ich die Möglichkeit ein Notstromaggregat an die Umwälzpumpe anzuschließen.“ Die Heizwärme selbst wird über eine Fußbodenheizung in den Räumen verteilt. Die Nachbarn aus dem Ort seien am Anfang die allergrößten Kritiker dieses besonderen Bauprojektes gewesen, berichtet der Bauherr. „Vom „Betonbunker“ war die Rede und dem „hässlichsten Haus der Dorfgeschichte“, erzählt der Handwerker. Ein Umdenken kam dann während des eigentlichen Hausaufbaus. Gerade mal vier Tage brauchte man mit einem Bau- und einem Autokran, um die vorgefertigten Teile auf die Fundamentplatte zu setzen. „Für jedes Geschoss brauchten wir jeweils einen Tag. Als

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