Autorenname: martin

Objektberichte

S!STEMS Ground Cube Solution

S!STEMS Ground Cube Solution Bauen mit Zukunft Ein Betonkubus als Raum für die Technische Gebäudeausstattung (TGA) – voll ausgestattet und zum Anschließen vorbereitet auf die Baustelle geliefert. Vorgefertigte Bauteile gewinnen immer mehr Bedeutung am Markt, denn die Vorteile werden von allen am Bau Beteiligten, ob als Planer, Bauunternehmer, Kunde oder auch als Baustellennachbar, erkannt und gleichermaßen geschätzt. Die Bündelung von Versorgungsanschlüssen und Gebäudetechnik im S!STEMS Ground Cube Solution verspricht Kosteneinsparung und sorgt für Raumgewinn. Häuser bauen oder sanieren, ohne Flächen für die „nervige Technik“ zu verschwenden: Wer möchte das nicht? Und das im Regelfall auch noch ohne zusätzliche behördliche Auflagen, was die Baugenehmigung und die Grenzabstände zum Nachbarhaus betrifft. Das Modul Ground Cube und der Ground Cube Solution erfüllen dieses Wunschpaket. Sie bündeln die gesamte Versorgungsinfrastruktur des Gebäudes unter der Erde in einem Betonfertigteilelement. Davon profitieren alle Projektbeteiligten und der Endverbraucher. Im unterirdisch auf dem Grundstück verbauten und über eine Treppe zugänglichen Betonkubus lässt sich von der Heizung über die Lüftung bis zum Hauswasseranschluss alles unterbringen. Und das Ganze losgelöst vom Bauablauf. Erschlossen wird, wenn der Cube steht. Das schafft höchste Flexibilität bei der Planung. Bauherren benötigen im Bereich der Ver- und Entsorgung nur einen Anschluss für mehrere Wohneinheiten. Der Investor kann mit dem Ground Cube mehr Wohneinheiten auf gleicher Fläche bauen und die Bewohner profitieren von zusätzlichem Wohnraum und höherem Wohnkomfort. Schließlich ist mit dem begehbaren Ground Cube der gesamte Hauswirtschaftsraum ausgelagert – und damit auch die Geräusche durch Technik im Haus. Zusammengefasst: Der Ground Cube schafft mehr Platz zum Leben! Die Betrachtung einzelner Netzstrukturen wie Strom, Wasser, Abwasser, Fernwärme, Gas, Telekommunikation und zahlreicher weiterer technischer Anlagen gehört mit dem Ground Cube sowie dem Ground Cube Solution der Vergangenheit an. Aus einem kaum zu überblickenden und mit großem behördlichen Aufwand verbundenen Puzzle wird eine durchdachte Systemlösung. Damit wird der Zielgruppe Planer, Architekten sowie der Bau- und Wohnungswirtschaft eine zukunftsweisende Projektlösung geboten. Zu jeder Zeit und an jedem Ort. Selbst in überflutungsgefährdeten oder mit aggressivem Grundwasser belasteten Gebieten kann diese Modullösung eingesetzt werden. Speziell ausgerichtet auf die jeweiligen Bedürfnisse, dank des Zusammenspiels der Profis von Großhandel, Industrie und Fachhandwerk. Eine neue, einfache Idee, die auf ganz praktischen Überlegungen fußt. Statt Räume in einem Gebäude für die Hausanschlüsse oder die Wärmeerzeugung zu verplanen, können nun objektspezifische und vorgefertigte Betonmodule, auf dem Projektgrundstück unterhalb der Erdgleiche platziert werden – beispielsweise unter einem Neubau oder frei im Außenbereich des Grundstücks. Die für die TGA üblicherweise notwendigen Räume können damit anderweitig genutzt werden. Abgestimmte Vollausstattung Das Betonfertigteilmodul des Ground Cube kann auch fertig vorinstalliert geliefert werden – als Ground Cube Solution. Eine energieeffiziente Systemlösung, in der sämtliche Produkte nahtlos ineinandergreifen. Auf Wunsch enthält das Modul neben der gesamten Heiz- und Energietechnik auch die elektrischen Zähleranlagen. Planer und Investoren sparen mit dieser kombinierbaren und stets optimal aufeinander abgestimmten Lösung Zeit, Energie und Geld. Die Cubes gibt es derzeit in zwei Standardmodulen. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, projektbezogene Module mit mehr als 300 m³ umbauter Technikraum zu planen. Die im Werk als Betonfertigteil erstellten Einheiten sind also variabel verfügbar, sowohl was die Größe als auch die integrierte Technik betrifft. Unterirdisch verbaut, lässt sich die Fläche über der Erde flexibel nutzen, beispielsweise als Stellplatz für Fahrräder, für Mülltonnen, auch eine Bepflanzung ist möglich. Gelebte Energiewende 2.0 in Torgelow In der Praxis hat sich der Ground Cube bereits bewährt, erste Projekte sind mit dem Modul bereits ausgestattet. Etwa in der Gemeinde Torgelow in Mecklenburg-Vorpommern. Dort setzen die Verantwortlichen im großen Rahmen auf die platzsparende Modullösung. Das ortsansässige Stadtwerke-Unternehmen nutzt die Vorteile der im Erdreich platzierten Module mit zwei Heizkesseln (je 400 kW Leistung) und zwei Blockheizkraftwerke (je 30 kW thermische Leistung), die vor Ort zum Einsatz kommen. Der Bauherr erzielt damit nicht nur einen großen Nutzflächengewinn. Durch die Stilllegung des ineffizienten, alten und maroden Fernwärmenetzes werden enorme Energiemengen gespart – allein 40 % durch den Wegfall von Leitungsverlusten. Dazu wird das Wohnquartier jetzt vor Ort über eine energiesparende Wärmeerzeugung einschließlich Fernzugriffs-, Optimierungs-, und Wartungsmöglichkeiten betrieben. Ein Musterbeispiel, wie die Energiewende gelingen kann. Gegenüber herkömmlichen Hausanschlussräumen und Technikzentralen ergeben sich durch den Einsatz der vorgefertigten Cubes im Durchschnitt Kostenvorteile von bis zu 40 %. Raum- und Nutzflächengewinne in den Objektgebäuden kommen hinzu. Systemlösungen als Weg in die Zukunft Produkte entwickeln sich aufgrund gestiegener Ansprüche, fehlender Kapazitäten im Fachhandwerk und vor dem Hintergrund des Klimawandels. Aber erst das Denken in größeren Systemen, der Fokus auf die Vernetzung der Dinge schafft einen echten Mehrwert für Investoren, Industrie, Fachhandwerk und Endverbraucher. Smarte und intelligente Systeme, die aus Produkten unterschiedlicher Hersteller aus sämtlichen Bereichen der Haustechnik bestehen, sind der Weg in die Zukunft. Die Standardmodule im Überblick: Standardmodul 1: EinfamilienhausKomplette Hauseinführungen, innenaufgestellte Luft/Wasser-Wärmepumpe mit Puffer- und Warmwasserspeicher, Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung, Elektro-Zählerschrank und Hauswasseranschluss. Zusätzlich für KFW-Effizienzhäuser: Kontrollierte Wohnraumlüftung Wechselrichter und Batteriespeicher für Photovoltaikanlage Bildrechte: © Bernd Beierkuhnlein Zurück

Positionen

Wettbewerbsgleichheit und Technologieoffenheit in der Bauwirtschaft

  Unsere Position erschienen in Ausgabe 5/2020 Wettbewerbsgleichheit und Technologieoffenheit in der Bauwirtschaft Seit Juli 2020 wird auf der Ebene von Bund und Ländern eine politische Diskussion über die Einführung von Holzbauquoten angeregt. Stahlbeton und Mauersteine sind die Massenbaustoffe für Deutschland In Deutschland werden die Wohnungs- und Nichtwohnungsbauten in allen Bundesländern überwiegend aus Stahlbeton und Mauersteinen – also in Massivbau – errichtet. Damit leisten die Massivbauer mit ihrer täglichen Arbeit den entscheidenden Anteil zur Errichtung der gebauten Umwelt und somit auch zur Lösung der sozialen Frage Wohnen. Massivbau ist in puncto Nachhaltigkeit absolut konkurrenzfähig Die bisherige Anwendung von Baustoffen und Bauweisen hat sich seit Jahrzehnten im freien Wettbewerb auf der Grundlage der Entscheidungen von privaten und institutionellen Investoren, öffentlichen Auftraggebern, von Planern und Bauausführenden entwickelt. Ausschlaggebend für die heutige Situation zur Entscheidung pro Massivbau ist sicher nicht nur die Bautradition. Massive Bauten können im Gleichklang der Nachhaltigkeit, also in der Summe aller ökologischen, ökonomischen und den soziokulturellen Eigenschaften, bestens mit Holzbauten konkurrieren. So sind die Eigenschaften von Massivbauten unter anderen in puncto sommerlicher Wärmeschutz, Lärm- und Brandschutz, für das klimaangepasste Bauen sowie bezüglich minimaler Transportwege gegenüber anderen Bauweisen gleichwertig oder besser. Das gilt insbesondere, wenn man die Nachhaltigkeit der Gebäude über einen realen Lebenszyklus von mehr als 50 Jahren sowie inklusive Rückbau, Recycling, Wiederverwendung und Berücksichtigung ihrer finalen Entsorgung abbildet. Top-Themen der Prozesskette Bau: Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft Parallel zu den aktuellen Daten und Fakten werden auf Grundlage politischer Entscheidungen und gesetzlicher Vorgaben mittel- und langfristig Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft die dominierenden Themen für die gesamte Prozesskette Bau sein.Die Herstellung klimaneutraler mineralischer Baustoffe und die Absicherung einer weitestgehend geschlossenen Kreislaufwirtschaft inklusive Wiederverwendung bzw. Weiternutzung der Baustoffe sind als zukunftssichernde Aufgabe alternativlos und können mit Blick auf die Bedeutung des Baus für alle gesellschaftlichen Bereiche nur gemeinsam mit der Politik gelöst werden – weisen aber auch enorme Chancen auf! Die Zukunft der mineralischen Baustoffe ist grün Das im Dezember 2019 in Kraft getretene Klimaschutzgesetz verpflichtet alle Marktakteure zur CO2-neutralen Produktion ihrer Produkte respektive Baustoffe bis zum Jahr 2050. Zugleich muss der Energieverbrauch im Gebäudesektor um 80 % sinken und zu einem immer größeren Teil über erneuerbare Energien abgedeckt werden. Außerdem ist durch den ebenfalls beschlossenen Kohleausstieg bis 2038 vorgegeben, dass bereits in etwa 20 Jahren die Nutzung fossiler Brennstoffe für die Erwärmung von Gebäuden stark rückläufig sein wird und die Nutzung von Kohle weitgehend entfällt. Daher ist bei einer erfolgreichen Umsetzung der verabschiedeten Klimaschutzziele bereits ab 2051 davon auszugehen, dass es zu einer völlig neuen ökologischen Bewertung der Baustoffe kommt. Die mit grüner Energie hergestellten mineralischen Baustoffe tragen dann kaum noch graue Energie in die Baukonstruktionen der Gebäude ein. Bei ihrer Herstellung wird kein CO2 mehr an die Luft abgegeben, so dass durch mögliche Substitution keine CO2-Emissionen mehr eingespart werden. Politische Forderungen Angesichts der aufgezeigten Fakten und der politischen Zielvorgaben wenden sich die Unterzeichner des Positionspapiers mit folgenden Forderungen an Bund, Länder und Kommunen: Grundlage von allen anstehenden politischen Entscheidungen zur Vorgabe zukünftiger Anforderungen an Gebäude muss die faire Bewertung aller Baustoffe und Bauweisen unter umfassender Betrachtung der realen Lebensdauer sowie des vollständigen Lebenszyklusses von Gebäuden inklusive Rückbau, Recycling und Wiederverwendung von Baustoffen, Bauprodukten und ganzen Bauteilen sein. Der Grundsatz einer offenen Marktwirtschaft mit freiem Wettbewerb ist bei allen politischen und parlamentarischen Entscheidungen zur Vorgabe zukünftiger Anforderungen an Gebäude zu berücksichtigen. Das schließt die Einführung und Umsetzung von Quotenregelungen zugunsten einzelner Baustoffe und Bauweisen aus. Technologieoffenheit muss ein Grundsatz für alle zukünftigen gesetzlichen Regelungen von Anforderungen an Bauwerke und Gebäude sein. Das umfasst eine gleichberechtigte und angemessene Förderung aller Bauprodukte und Bauweisen zur Erreichung der politischen Zielsetzungen bezüglich Klimaneutralität und Kreislaufwirtschaft. Diesen Forderungen schließen wir uns als Verbände der Betonfertigteilindustrie und Herausgeber des punktum.betonbauteile uneingeschränkt an. Bildquelle: Unsplash (https://unsplash.com/de/fotos/ein-gebaude-mit-einem-kran-im-hintergrund-JGgzKsgIwss) Zurück

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Neubau des Nürnberger Strafjustizzentrums

Neubau des Nürnberger Strafjustizzentrums Der Nürnberger Justizpalast hat einen Erweiterungsbau mit einem neuen großen Schwurgerichtssaal, weiteren Sitzungsräumen und Verwaltungsflächen bekommen. Als Fassade kamen sandgestrahlte sowie unbearbeitete großformatige Betonfertigteile in Sichtbetonqualität zum Einsatz. Das zeitgemäße Gebäude sorgt für ein repräsentatives Entrée und ergänzt kontrastreich den natursteinverkleideten Altbau. Anfang März 2020 dieses Jahres hat das neue Strafjustizzentrum in Nürnberg still und leise seinen Betrieb aufgenommen. Die geplante Eröffnungsfeier musste aufgrund des Lockdowns in der Corona-Krise ausfallen. Der 30 Mio. € teure Erweiterungsbau entlastet den bestehenden Ostflügel des historischen Justizpalastes mit dem berühmten Saal 600. Hier fanden zwischen 1945 – 1946 die sogenannten Nürnberger Prozesse gegen die Kriegsverbrecher der NS-Regimes statt. Der Raum wird zukünftig als Museum für Besucher erstmals durchgängig zugänglich gemacht. Für den Anbau hatte der Freistaat Bayern ein zwei Hektar großes angrenzendes Grundstück der Nürnberger Verkehrsbetriebe erworben und einen Realisierungswettbewerb ausgeschrieben. Die Herausforderung für die Architekten war groß: Das größte zusammenhängende Justizgebäude in Bayern sollte um weitere 3.500 m2 Nutzfläche ergänzt und in ein hochmodernes Sitzungsgebäude umgewandelt werden. Der Bau musste optisch mit dem denkmalgeschützten Justizpalast harmonieren und gleichzeitig eine hohe Sicherheit gewährleisten. Der Entwurf des Leipziger Büros ZILA Freie Architekten ging letztlich als Sieger hervor. Betonfertigteile für Fassade und Tragwerk Das neue Justizzentrum setzt das bestehende Ensemble aus kompakten, zueinander versetzten und miteinander vernetzten Blockstrukturen fort. Es gliedert sich in einen fünfgeschossigen Funktionsriegel und eine seitlich angelagerte dreigeschossige Treppenhalle. Im ersten und zweiten Obergeschoss sind Alt- und Neubau miteinander verbunden und ermöglichen so kurze Wege für die Mitarbeiter. Die Tragstruktur des Gebäudes besteht bis auf wenige Wände fast nahezu komplett aus Betonfertigteilen, beispielsweise die Stützen, Unterzügen und Decken. Die tragenden Teile sind grundsätzlich sichtbar, zusätzliche raumbildende Bauteile wurden mit Schattenfugen von den tragenden Bauteilen abgesetzt. Schmale, hohe Fenster und eine Fassade aus hellen, großformatigen Betonfertigteilen, passend zur Sandsteinfarbe des benachbarten Gebäudes, prägen das äußere Erscheinungsbild. Rund 500 Elemente, eine Kombination aus sandgestrahltem Beton und unbearbeitetem Sichtbeton, kamen zum Einsatz. Durch die unterschiedliche Oberflächenbearbeitung sowie das Wechselspiel von verschiedenen Pfeilerbreiten, Geschosshöhen und Fassadentiefen entstand ein Bild differenzierter Homogenität. Durch den digitalen Planungsprozess mit BIM (Building Information Modeling) und die witterungsunabhängige Produktion der Teile im Werk konnte das Budget und der Zeitplan problemlos eingehalten werden. Terrazzo im Innenbereich Im Inneren führt sich der Kontrast in der Gestaltung fort. Die Kombination von Eichparkett in den Sitzungssälen und geschliffenem weißen Terrazzoboden in der Treppenhalle sorgt für eine warme Atmosphäre. Die sichtbaren Betonoberflächen ergeben mit den gewählten Fußbodenbelägen eine edle Einheit. Schwarze Türen, Sitzmöbel und Treppengeländer setzen weitere Akzente. Gutes Raumklima Der Anbau des Strafjustizzentrums wurde im Passivhausstandard errichtet. Neben üblichen Maßnahmen wie Dämmung der Außenhülle, mechanische Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung, hybride Lüftung und Sonnenschutz wurden auch neue Technologien unter Einbeziehung der Vorteile des Baustoffs Betons eingesetzt. So werden die unbekleideten massiven Bauteile im Gebäude genutzt, um Wärmespitzen zu vermeiden. Im Sommer kann die Treppenhalle durch Nachtauskühlung über geöffnete Fenster angenehm temperiert werden, um die Raumtemperatur so zu stabilisieren. Die an die Kühlung der Sitzungssäle angeschlossene Deckenheizung der Verwaltungsbereiche kann zusätzlich dafür verwendet werden. Modernste Sitzungstechnik Sieben Sitzungssäle stehen in dem neuen Gebäude für Verhandlungen zur Verfügung. Im Keller befinden sich die Haftzellen für die Angeklagten. Die Sicherheitstechnik ist auf dem neuesten Stand. Die Gerichtssäle sind zudem mit modernster Technik ausgestattet, was den Prozessalltag extrem erleichtert. So kann der neue Schwurgerichtssaal per Knopfdruck in einen Kinosaal verwandelt werden, damit Fotos und Videos als Beweismittel gezeigt werden können. Per Internet könnten Zeugen live per Online-Konferenz befragt werden. Zudem verfügen die neuen Räumlichkeiten über eine hervorragende Akustik. Dachbegrünung Das Flachdach des Neubaus steht im Kontrast zum Satteldach des alten Justizpalastes, der im Stil der Neo-Renaissance errichtet worden ist. Die extensive Dachbegrünung sorgt für eine Reduzierung der Hitzeentwicklung und eine Rückhaltemöglichkeit von Niederschlägen. Mit der Installation von Sonnenkollektoren kommt zudem regenerative Energie zum Einsatz. Beides sind wichtige Aspekte, grade im Hinblick auf den Klimawandel. Die Errichtung des Neubaus ist der erste Schritt zur geplanten Zusammenlegung der gesamten Nürnberger Strafjustiz auf diesem Gelände. In nachfolgenden Bauabschnitten sollen die derzeit noch auf mehrere Standorte verteilten Justizstellen zentral an der Fürther Straße zusammengeführt werden. Bildrechte: © Koy+Winkel – Hemmerlein Ingenieurbau GmbH Zurück

Positionen

Recycling-Materialien flexibel einsetzen

  Unsere Position erschienen in Ausgabe 3/2020 Recycling-Materialien flexibel einsetzen Empfehlungen für Straßenbau und Verkehr, Bauwesen und Wasserwirtschaft Der Ruf nach dem Einsatz von Recyclingmaterial im Beton an Stelle von natürlichen Zuschlägen wird immer lauter. Dabei hat die Bau- und Baustoffindustrie ein großes Eigeninteresse, anfallenden Bauschutt soweit wie möglich einer Verwendung zuzuführen anstatt ihn zu entsorgen. Betonbruch hat sich als grobe Gesteinskörnung in Beton oder als ungebundene Schüttung im Straßenbau bewährt und ersetzt dort Primärrohstoffe. Der europäische Grüne Deal umfasst einen Fahrplan mit Maßnahmen unter anderem zur Förderung einer effizienteren Ressourcennutzung für den Übergang zu einer sauberen und kreislauforientierten Wirtschaft. Die EU-Kommission fordert, dass alle Wirtschaftssektoren einen Beitrag leisten müssen. In diesem Zusammenhang sprechen viele Indikatoren dafür, dass bei der Überarbeitung des Kreislaufwirtschaftsgesetzes, zukünftig sekundäre Rohstoffe bei der Herstellung von mineralischen Baustoffen vorrangig eingesetzt werden müssen. Allerdings ist diese Forderung nicht vorbehaltlos umsetzbar. Im Hinblick auf die Schonung unserer natürlichen Ressourcen ist der Einsatz von Recyclingmaterial zu begrüßen und auch für die Betonfertigteilindustrie ein wichtiges Thema. Bei der Forderung nach dem Einsatz rezyklierter Gesteinskörnungen in Beton müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden, um die damit verbundene Zielsetzung „Ressourcenschonung“ auch ganzheitlich zu erreichen: Die Transportentfernungen zwischen Entstehungsort, Recyclingunternehmen und Betonwerk sollten möglichst gering sein, sie können sonst einen erheblichen zusätzlichen Energie- und Zeitaufwand verursachen. Das RC-Material muss sortenrein und kontinuierlich verfügbar sein (je sortenreiner, desto größer der mögliche Einsatzbereich). Das verfügbare RC-Material muss unbedenklich bezüglich Schadstoffgehalt, Auslaugungen und Fremdstoffgehalt sein. Der Einsatz von RC-Material ist vorab bereits zu planen und mit dem Betonwerk abzustimmen. (Lagerungskapazitäten im Betonwerk müssen vorhanden sein) Das RC-Material fehlt nicht an anderer Stelle, wo es gegebenenfalls mit geringerem Aufbereitungsaufwand natürliche Gesteinskörnung ersetzen könnte. In Betonfertigteilwerken kommen überwiegend Betone mit hohen Festigkeiten zum Einsatz. An die Bauteile werden hohe Anforderungen an Statik, Dauerhaftigkeit und Ästhetik gestellt. Da RC-Material unter anderem die Verarbeitbarkeit, die Festigkeit, das Verformungsverhalten, die Dauerhaftigkeit und die Optik des Betons erheblich beeinflussen kann, ist dies bereits bei der Planung und der Betonherstellung zu beachten. Sinnvoll ist die Verwendung von R-Beton vor allem für Innenbauteile ohne Bewitterung oder sonstige besondere Anforderungen. Einen Beitrag zur Reduzierung der Abfallmenge und des Ressourcenverbrauches leisten wiederverwendbare Betonfertigteile, die bei Ausführung lösbarer Verbindungen zerstörungsfrei ausgebaut werden können. Damit wird die höchste Stufe des Recyclings erreicht – die Wiederverwendung als ganzes Bauteil. Fazit Zur Schonung natürlicher Primärrohstoffe sollte weiter an innovativen Ideen und Möglichkeiten für den Einsatz von Sekundärrohstoffen in der Betonindustrie gearbeitet werden. Starre Forderungen nach Mindestrezyklatanteilen in Beton führen nicht bedingungslos zu einer Ressourcenschonung. Wichtiger ist der flexibel planbare Einsatz von RC-Material Denn das Ziel „Schonung natürlicher Primärrohstoffe“ wird nur erreicht, wenn das Material nicht an anderer Stelle fehlt und die Nachfrage somit in andere Bereiche verlagert wird. Dabei ist der gesamte Stoffkreislauf zu betrachten. Darüber hinaus sollten zukünftige gesetzliche Vorgaben geeignete Rahmenbedingungen für den Einsatz von Sekundärrohstoffen schaffen. Das bedeutet im Einzelnen: Prüfung der Einsatz- und Verwendungsmöglichkeiten von RC-Material Keine starren gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich des RC-Anteils in Bauprodukten. Stattdessen Schaffung von Anreizen zum Einsatz von RC-Materialien und zur Entwicklung von innovativen Produkten, die einen 100 %-gen Verbleib der Materialien im technischen Kreislauf ermöglichen (zum Beispiel lösbare Verbindungen bei Betonfertigteilen) Anpassung der einschlägigen Normen und der technischen Anforderungen Recyclinggerechter Entwurf der Fertigteile Grundlagen für einfache und unkomplizierte Umsetzung von Modellprojekten schaffen, anstatt der bisherigen aufwendigen und teuren Zulassungen Zustimmungen im Einzelfall. Entwicklung von Verfahren zur sachgemäßen Trennung der Materialien im Abbruchverfahren und damit Schaffung von Versorgungssicherheit der Qualität und Menge von RC-Material Frühzeitiger Übergang des RC-Materials vom Abfall- hin zum „Produktstatus“ Autoren: Diana Klose, Alice Becke Zurück

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Minimalistische Gestaltung reduziert Kosten

Minimalistische Gestaltung reduziert Kosten club traube in Stuttgart setzt auf Ortbeton und Fertigteile Ein ungewöhnliches offline-Gebäude entwarfen die Stuttgarter Architekten um Marco Hippmann für die online-Weinhandlung „club traube“. In der gesichtslosen Peripherie des Stuttgarter Ostens entlang der B 14 gelang eine reduzierte und wirtschaftliche Lösung mit Betonfertigteilen, die gerade deshalb eine akzentuierte Landmarke setzt. „Wir haben den Bauherrn schon bei der Grundstückswahl unterstützt, um seine Anforderungen bei Zufahrt und Abmessungen zu erfüllen“, erklärt Architekt Marco Hippmann. Grund war die Zusammenführung dreier Standorte auf die sich das Unternehmen zuvor verteilte, und deren Weiterführung wegen des hohen Wachstums nicht mehr sinnvoll war. „Es gab konkrete Anforderungen an die Büroarbeitsplätze, das Lager, die Logistik und die Verpackung. Daraus ergaben sich die Abmessungen, die das neue Gebäude haben muss.“ Das ausgewählte etwa 3.000 m² große Grundstück befindet sich an der Wangener Straße, einer großstadttypischen Einfallstraße im sogenannten Schlachthofareal am Gaskessel. Umgeben von verschieden gestalteten Gewerbebauten, Autohäusern, Kraftwerken und Stadtbahntrassen ist der neue Firmensitz einer Online-Weinhandlung entstanden. „Die visuell sehr heterogene Umgebung, gepaart mit unendlich vielen Werbetafeln und Informationen entspricht der typischen Peripherie einer Großstadt“, betont der Architekt. „Ein Unort, wie man es von überall kennt: gesichtslos, gleichgültig, maßstabslos, nichtssagend. Die Urbanität war deshalb hier auch wichtig für uns. Die Herausforderung bestand darin, dem Ganzen etwas entgegenzusetzen ohne es zu ignorieren, also ein klares Bekenntnis zur vorhandenen Umgebung“, sagt Marco Hippmann. „Die Antwort darauf waren Ruhe und Klarheit und alles Überflüssige weglassen!“ Frühe Entscheidung für Betonbauweise Bei der Entwurfsplanung untersuchten die Architekten zunächst drei verschiedene Bauweisen. Dies waren der klassische Industriebau in Metall, eine Ausführung in Holz und schließlich eine Variante in Beton. „Da bei dem Grundstückszuschnitt eine Grenzbebauung notwendig war, musste eine Brandwand zum benachbarten Grundstück errichtete werden. Aus diesem Grund mussten wir dann ziemlich schnell die Alternativen in Holz und auch in Stahl ausschließen“, resümiert der Architekt. „Diese Entscheidung war uns zunächst gar nicht so recht, weil wir die Holz-Variante eigentlich bevorzugten. Aber da wir auch ein klar umrissenes Konzept bezüglich der Funktionen und der Kosten verfolgten, blieb schließlich die Lösung in Betonbauweise als klügste Variante übrig.“ Die frühe Entscheidung für den gewählten Baustoff eröffnete den Architekten schließlich auch eine klare und eindeutige materialbezogene Vorgehensweise bei der weiteren Planung. „Es ging bei dem Entwurf auch um die Interpretation des Themas online-Weinhandlung offline zu bauen“, betont Hippmann. „Wir wollten die gesamte Produktpalette von derzeit 800 Weinen im Gebäude offline, also real abbilden. Diese Frage galt es baulich zu untersuchen, weil wir mit dem Bauherrn darüber diskutierten, ob für die Kunden persönliche Besuche mit Öffnungszeiten von 10:00 bis 18:00 Uhr ermöglicht werden sollten, damit sie die Weine auch vor Ort verkosten können.“ Um diese Aufgabe zu lösen, schaltete man frühzeitig das Team von Projekttriangle Design Studio aus Stuttgart ein, welches dann gemeinsam mit Hippmann Architekten das künftige Unternehmensbild der Firma ViDeli mit den Inhabern Sabine Harms und Oliver Schmid, entwickelten. So gelang es im Team Grundsätzliches zu klären und Gestaltungsfragen von den Außenanlagen bis hin zur Schrift zu erörtern. Konsequente Ästhetik in durchgängigem Betongrau „Nachdem diese Fragen alle geklärt waren, konnten wir uns um die bauliche Ausführung kümmern“, betont Hippmann. „Aus wirtschaftlichen Gründen entschieden wir uns schließlich für eine Lösung aus Betonfertigteilen und Ortbeton. Dazu gingen wir die Systeme durch und wählten die Bauteile in den Abmessungen, die wir benötigten und die am wirtschaftlichsten sind. Schließlich entschieden wir uns auch für quadratische Öffnungen, die hier die Maßstabslosigkeit und die Farblosigkeit der Umgebung berücksichtigen.“ Ihre Anordnung entwickelte sich von innen heraus. Die Fenster sind so platziert, dass immer wieder besondere Durchblicke und Sichtachsen entstehen, die dem Betrachter interessante Perspektiven und Ausblicke gewähren. So fanden die Architekten dann auch die eher unauffällige Lösung, das Gebäude komplett und konsequent mit dem Grauton des Betons (RAL 7032) durchgängig zu gestalten. „Wir haben mit dieser Vorgehensweise eine bewusste Architektur für das Gebäude geschaffen und verzichten auch auf jegliche Art von Werbung“, erklärt Hippmann. Am Gebäude befindet sich deshalb auch nur der Schriftzug „club traube“ in Messing-Buchstaben. Materialien, Farben, Öffnungen, Bauelemente wurden auf das Minimum reduziert, umso den absoluten Fokus auf das Produkt Wein und das Unternehmen zu richten. Diese Haltung wurde sowohl in den Innenräumen, als auch bei den Außenbereichen konsequent fortgesetzt. Herzstück ist der von Sichtbetonwänden umgebene Wein- Raum, in dem die Verkostungen an einem langen hölzernen Tisch stattfinden, der aber keinerlei Weine ausstellt oder Regale aufnimmt, ein Raum zum Treffen, Reden und Feiern. Deshalb steht der etwa sieben Meter hohe Raum auch Gästen aus allen Bereichen zur Verfügung, den sie für eigene Veranstaltungen buchen können. Betonmassen für gleichmäßige Weintemperatur „Beton, Estrich, Asphalt, Leitplanken und graue Farbe sind dominierend in der Peripherie. Das Objekt ästhetisiert sozusagen die Peripherie“, betont der Architekt. „Nur wenige Materialien und eben diese eine Farbe, um sich auf den Wein zu konzentrieren. Es ist ein klassisches Manufakturprojekt bei dem man alles bis auf das kleinste Detail genau geplant hat, um eine nachhaltige reduzierte Architektur zu erreichen. Das Besondere dabei war, dass wir bei allen Aufgaben sehr gute Partner hatten mit denen wir sehr harmonisch zusammengearbeitet haben.“ „Wir haben keine technische Kühlung, das ist der Vorteil des Betons, dass er eine ideale Speichermasse darstellt“, erklärt Marco Hippmann. „Wir haben ganz viele Oberflächen aus Beton, und trotz des Metalldaches war im letzten heißen Sommer die Raumtemperatur deshalb sehr moderat, was natürlich für den Wein sehr wichtig ist. Lagerung von Wein erfordert ein gewisses Temperaturfenster, in dem Schwankungen nur langsam verlaufen dürfen, um die Qualität des Produktes nicht zu gefährden. Die sehr großen Oberflächenanteile von Beton und die entsprechenden Materialstärken ermöglichen dies ohne Einsatz einer technischen Kühlung.“ Charmante Betonoberfläche wie sie aus der Schalung kommt Alle Betonteile wurden vom Fertigteilhersteller, der Franz Traub GmbH & Co. KG., Aalen-Ebnat, gefertigt, auch die Ortbetonausführungen. Der im Fertigteilwerk ausgewählte Beton war aus Kostengründen der typische Standardbeton des Herstellers. Auf der Längsseite sind fünf Achsen mit gleich großen Bauteilen. Zwei Achsen weisen Teile mit Sondergrößen bzw. einem anderen Format auf. „Sehr charmant ist für uns die typische Betonoberfläche, wie sie aus der Schalung kommt. Gerade bei einer wirtschaftlichen Bauweise muss man

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Auf dem Holzweg?!

  Unsere Position erschienen in Ausgabe 1/2020 Auf dem Holzweg?! In der politischen Diskussion wird die Verwendung des „Ökorohstoffes Holz als Baustoff“ [92. Umweltministerkonferenz vom 10. Mai 2019] vermehrt propagiert und als „Allheilmittel“ für die Erreichung klimapolitischer Ziele herangezogen. Die Ziele sind unstrittig, aber der gewählte Ansatz zu kurz gedacht. Bei allen Maßnahmen, die in Zukunft zur Erreichung der klimapolitischen Ziele ergriffen werden, ist es unabdingbar, auf die Verwendung von Produkten in Gebäuden hinzuarbeiten, die hinsichtlich ökologischer und sozialer Auswirkungen über die Wertschöpfungskette transparent sind und deren Rohstoffgewinnung und Verarbeitung anerkannten ökologischen und sozialen Standards entsprechen. Für den Einsatz von Betonbauteilen sprechen hier zum Beispiel ihre lange Lebensdauer, ihre vollständige Recyclingfähigkeit und die guten energetischen Eigenschaften während der Nutzungsphase: Je länger die Nutzungsdauer, desto mehr verschiebt sich die Ökobilanz zu ihren Gunsten. Dagegen ist Holz nur dann CO2-neutral und das Bauen mit Holz damit nur nachhaltig, wenn der Rohstoff aus zertifizierter nachhaltiger Forstwirtschaft stammt, vorzugsweise aus heimischen Wäldern. Aber auch dieses Holz ist endlich und nicht im ausreichenden Maße verfügbar. Schon heute werden rund 15 % des in Deutschland verbrauchten Holzes importiert, im Durchschnitt aus über rund 950 km Entfernung und zum Teil aus prekären Quellen, wie den letzten europäischen Urwäldern im Kaukasus. Und ohne Kennzeichnungspflicht ist die tatsächliche Herkunft von Holz und Holzprodukten oft nicht einmal erkennbar. Gesteinskörnungen und Zemente für Betonfertigteile sind hingegen in ganz Deutschland regional verfügbar und weisen nur kurze Transportwege auf. Bei verantwortungsbewusstem Handeln und bewusster Nutzung seiner positiven Eigenschaften hat jeder Baustoff seine Berechtigung. Die ideologisch geprägte einseitige öffentliche Förderung von Holz und der damit verbundene Eingriff in den Materialwettbewerb ist unverständlich und kontraproduktiv. Bildrechte: AdobeStock 300265198 © Ilya Zurück

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Stahlbetonrohre für Neubau eines Infrastrukturkanals in Aachen

Stahlbetonrohre für Neubau eines Infrastrukturkanals in Aachen Effiziente Kombination aus vorgefertigten Stahlbetonrohren und der Anbindung an Ortbetonbauwerke zur Erstellung eines Medienkanals an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Ausschreibung und Umsetzung erhöhter FBS-Qualitätsanforderungen der rechteckförmigen Stahlbetonrohre. Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW plant den Neubau eines Zentrums für digital vernetzte Produktion inklusive Verlegung der Infrastruktur und Baufeldfreimachung. Mieter der Liegenschaften ist die Rheinisch Westfälische Technische Hochschule in Aachen. Am Institut für Getriebetechnik, Maschinendynamik und Robotik wird ein 64 m langer Infrastrukturkanal aus Betonfertigteilen und Ortbetonbauwerken als Versorgungstunnel verlegt. Dieser wird später an das neue Gebäude angeschlossen. Für den Medientunnel waren Stahlbetonrohre mit Rechteckquerschnitt sowie Ortbetonbauwerke ausgeschrieben, die nicht als Betonfertigteile hergestellt werden konnten. Mit der Ausführung der Tief- und Kanalbauarbeiten wurde die Geilenkirchener Unternehmensgruppe Tholen beauftragt. Herr Michael Tholen, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe und verantwortlicher Bauleiter dazu: „Aus Gründen der Bodenverbesserung haben wir in den Leitungsgraben eine Sonderausführung der Bettung mithilfe einer 25 cm dicken Stahlbetonsohle als Lastverteilungsplatte erstellt. Darauf kam eine fünf cm dicke Mörtelschicht als Auflager für die Rechteckprofile aus Stahlbetonfertigteilen. Der 64 m lange Infrastrukturkanal wird in 34 Einzelteilen ,just in time‘ eingebaut. Aus statischen und hydraulischen Gründen hat sich der Auftraggeber für Stahlbetonrohre mit Rechteckquerschnitt der Firma Kleihues Betonbauteile aus Emsbüren entschieden. Wo keine Fertigteile zum Einsatz kommen können, verwenden wir vier Ortbetonbauwerke für den Kanal.“ Damit die Rohre fristgerecht zum Baubeginn im Betonwerk fertiggestellt und auf die Baustelle geliefert werden konnten, musste ein umfangreicher Qualitätssicherungsprozess eingehalten werden. Geschäftsführer Paul-Martin Großkopf dazu: „Wir produzieren unsere Produkte nach den FBS-Qualitätsrichtlinien und in der Schalung erhärtend. Die Fertigteile werden hierbei mittels selbstverdichtendem Beton (SVB) in stehender Schalung betoniert. In diesem Fall haben die 34 einzelnen Stahlbetonrahmen ein Gewicht von jeweils 8 bis 20 t. Die zur Installation der Leitungen im Kanal erforderlichen Ankerschienen werden hierbei in der Schalung fixiert und direkt mit einbetoniert. Nach der erforderlichen Abbindezeit zur Erreichung der Grünstandfestigkeit, die in der Regel circa acht bis zehn Stunden dauert, werden die Betondruckfestigkeiten mittels zerstörungsfreier Prüfung gemessen. Anschließend wird entschalt und die Bauteile zur werkseigenen Überprüfung von Geometrie und Optik übergeben. Nach entsprechender Zwischenlagerung werden die Betonfertigteile sodann zur Baustelle geliefert.“ Bildrechte: © FBS Zurück

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