Stahlbetonrohre für Neubau eines Infrastrukturkanals in Aachen

Effiziente Kombination aus vorgefertigten Stahlbetonrohren und der Anbindung an Ortbetonbauwerke zur Erstellung eines Medienkanals an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen. Ausschreibung und Umsetzung erhöhter FBS-Qualitätsanforderungen der rechteckförmigen Stahlbetonrohre.

Der Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW plant den Neubau eines Zentrums für digital vernetzte Produktion inklusive Verlegung der Infrastruktur und Baufeldfreimachung. Mieter der Liegenschaften ist die Rheinisch Westfälische Technische Hochschule in Aachen. Am Institut für Getriebetechnik, Maschinendynamik und Robotik wird ein 64 m langer Infrastrukturkanal aus Betonfertigteilen und Ortbetonbauwerken als Versorgungstunnel verlegt. Dieser wird später an das neue Gebäude angeschlossen. Für den Medientunnel waren Stahlbetonrohre mit Rechteckquerschnitt sowie Ortbetonbauwerke ausgeschrieben, die nicht als Betonfertigteile hergestellt werden konnten. Mit der Ausführung der Tief- und Kanalbauarbeiten wurde die Geilenkirchener Unternehmensgruppe Tholen beauftragt. Herr Michael Tholen, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe und verantwortlicher Bauleiter dazu: „Aus Gründen der Bodenverbesserung haben wir in den Leitungsgraben eine Sonderausführung der Bettung mithilfe einer 25 cm dicken Stahlbetonsohle als Lastverteilungsplatte erstellt. Darauf kam eine fünf cm dicke Mörtelschicht als Auflager für die Rechteckprofile aus Stahlbetonfertigteilen. Der 64 m lange Infrastrukturkanal wird in 34 Einzelteilen ,just in time‘ eingebaut. Aus statischen und hydraulischen Gründen hat sich der Auftraggeber für Stahlbetonrohre mit Rechteckquerschnitt der Firma Kleihues Betonbauteile aus Emsbüren entschieden. Wo keine Fertigteile zum Einsatz kommen können, verwenden wir vier Ortbetonbauwerke für den Kanal.“

Damit die Rohre fristgerecht zum Baubeginn im Betonwerk fertiggestellt und auf die Baustelle geliefert werden konnten, musste ein umfangreicher Qualitätssicherungsprozess eingehalten werden. Geschäftsführer Paul-Martin Großkopf dazu: „Wir produzieren unsere Produkte nach den FBS-Qualitätsrichtlinien und in der Schalung erhärtend. Die Fertigteile werden hierbei mittels selbstverdichtendem Beton (SVB) in stehender Schalung betoniert. In diesem Fall haben die 34 einzelnen Stahlbetonrahmen ein Gewicht von jeweils 8 bis 20 t. Die zur Installation der Leitungen im Kanal erforderlichen Ankerschienen werden hierbei in der Schalung fixiert und direkt mit einbetoniert. Nach der erforderlichen Abbindezeit zur Erreichung der Grünstandfestigkeit, die in der Regel circa acht bis zehn Stunden dauert, werden die Betondruckfestigkeiten mittels zerstörungsfreier Prüfung gemessen. Anschließend wird entschalt und die Bauteile zur werkseigenen Überprüfung von Geometrie und Optik übergeben. Nach entsprechender Zwischenlagerung werden die Betonfertigteile sodann zur Baustelle geliefert.“

Bildrechte: © FBS

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